„Dellbrückentag" als Pandemie-Parcours
Applaus jenseits der Gartenmauer

Die Mini-Abordnung der „Dellbrücker Symphoniker“ begeisterte Zuhörer im und vor dem Garten von Linda Schulze Wintzler. | Foto: Hoeck
  • Die Mini-Abordnung der „Dellbrücker Symphoniker“ begeisterte Zuhörer im und vor dem Garten von Linda Schulze Wintzler.
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Dellbrück - (hh). Geigen- und Keyboardklänge drangen aus dem Garten an der
Märchenstraße, in dem es sich Gastgeberin Linda Schulze Wintzler mit
ihren Kindern und einigen Nachbarn auf Stühlen gemütlich gemacht
hatte. Gemeinsam lauschten sie der Musik der Abordnung der
„Dellbrücker Symphoniker“, die mit Klassik, Klezmer, Jazz und
Irish Folk anlässlich des „Dellbrückentags“ Musik in die
Einfamilien-Siedlung brachte.

„Ich hatte den Flyer erhalten und dann mit den Nachbarn entschieden,
an der Veranstaltung mitzuwirken. Es ist wunderbar, endlich wieder
Livemusik hören zu können“, sagte Schulze Wintzler und dankte
Albert und Annemarie Gaede wie auch Frauke Bosbach für ihre
Darbietungen. „Eigentlich sind wir rund zehnmal so viele Musiker,
aber auch in dieser kleinen Besetzung macht es großen Spaß, die
Leute zu unterhalten“, betonte Albert Gaede, der sich die
musikalische Leitung des Ensembles mit seinem Sohn Jakob teilt.

53 Termine an 31 Orten fanden quer durchs Veedel statt und sorgten
für Kurzweil bei Bürgern, die sich vorab für einen oder mehrere
Künstler entschieden und diese für ein Engagement zwischen fünf und
25 Minuten gebucht hatten. „Zur Auswahl standen Konzerte, Kunst,
Lesungen und Tanz sowie Walking-Acts, die online, als Film oder live
veranstaltet wurden. Auch eine Modenschau konnte reserviert werden.
Wir sind froh, dass der Tag, den wir diesmal als Pandemie-Parcours
unter dem Motto ´Von Haus zu Haus´ veranstalteten, wieder
stattfinden konnte“, freute sich Initiator Ingo Müller-Becker. Als
er im Jahr 2000 nach Dellbrück zog, registrierte er schnell die
immense Anzahl Kulturschaffender vor Ort, die jedoch nur wenig in
Erscheinung traten. „Sie hatten und haben einfach eine Plattform
verdient, um sich Interessierten präsentieren zu können“,
erläuterte er.

Um ein „Laufpublikum“ aufgrund der aktuellen Vorgaben zu
verhindern, wurden die einzelnen Acts des Tages bewusst nicht auf der
Webseite veröffentlicht. „Es sollte wirklich nur was für und von
Nachbarn sein. Generell trägt die Veranstaltung zu einer kulturellen
Identitätsbildung und der Schaffung neuer Verbindungen bei“,
betonte Müller-Becker. Jeder Zuschauer wurde gebeten, mindestens
einen Euro pro Künstler zu spenden, doch viele gaben bereitwillig
mehr.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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