Zeitzeuge berichtet von seiner Kindheit
Autorendebut mit 92 Jahren
Mülheim - (sf). Besucher verschiedener Generationen waren ins Café Kubus
gekommen, um bei der Lesung von Heinz Caspar dabei zu sein. Der
gebürtige Mülheimer hatte im Alter von 83 Jahren angefangen, sein
erstes Buch zu schreiben, in dem er auf die ersten 24 Jahre seines
Lebens in Mülheim zurückblickt.
„Freunde von mir meinten, schreib deine Lebensgeschichte doch mal
auf. Also habe ich mir einen Computer gekauft und tippen gelernt“,
blickt der heute 93-Jährige auf die Entstehung des Buches zurück. So
ist das Buch „Heidewitzka Heinz: Ne Müllemer Jung erobert die
Welt“ entstanden, aus dem Caspar einige Auszüge präsentierte.
Geboren am 8. August 1926 in Köln-Mülheim, besuchte Heinz Caspar von
1933 bis 1941 die hiesige Volksschule, bevor er den Beruf des
Buchdruckers erlernte und später Inhaber einer Druckerei wurde.
Aufgewachsen war Caspar mit fünf Geschwistern und ohne Vater, der
wenige Monate, bevor Heinz auf die Welt kam, verstarb. In seinem Buch
schildert der gebürtige Mülheimer sehr ausführlich seine Kindheit
im Mietshaus an der Bergisch Gladbacher Straße. Er erinnert sich, wie
die Straßen bei Dunkelheit mit Gaslaternen beleuchtet wurden und
Lampenanzünder die Laternen mit Hilfe einer langen Stange in Betrieb
nehmen mussten. Vereinsleben schnupperte er beim Fußballverein
Mülheimer Sport Verein 06.
Ausführlich berichtet der Zeitzeuge von Köln in der Zeit des
Nationalsozialismus, schildert seine Jugendjahre im Krieg und
berichtet, wie ihn im Februar 1944 die Wehrmacht einzog und er sich
von 1944 bis 1946 in amerikanischer Gefangenschaft befand.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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