EU-Projekt „Grow Smarter" für die Stegerwaldsiedlung vorgestellt
Bessere Nahversorgung
Mülheim - (sf). Den Energieverbrauch um 70 Prozent reduzieren und den
CO2-Ausstoß bis Ende 2019 um 60 Prozent mindern: Das sind die Ziele
des EU-Projekts „Grow Smarter“, das Köln als erste deutsche
„Leuchtturmstadt“ zusammen mit den Städten Stockholm und
Barcelona Anfang 2015 gestartet und bisher schon in mehreren Schritten
erfolgreich umgesetzt hat.
Projektbereich in Köln ist die Stegerwaldsiedlung, in der ein neues
Viertel mit 3.000 Wohnungen und 5.000 Arbeitsplätzen entsteht. Zur
Unterstützung dieser Neugestaltung plant die Stadtverwaltung den
Einsatz von integrierten Energie- und Transportinfrastrukturen.
Effiziente Energienutzung soll durch vernetzte und fernsteuerbare
Geräte im Haushalt, dem sogenannten SmartHome, erreicht werden. Mit
der Smart Home Studie „Grow Smarter“, die über einen Zeitraum von
insgesamt zwei Jahren in der Stegerwaldsiedlung durchgeführt wird,
sollen die Auswirkungen von Smart Home Systemen auf die
Lebensqualität der Nutzer untersucht werden.
Für ganz Mülheim wurden Vorhaben mit dem Ziel der Verkehrsentlastung
und für die Stegerwaldsiedlung viele Aktivitäten zur
Energieeinsparung umgesetzt. Die energetische Sanierung erfolgt unter
anderem durch die Anbringung von Photovoltaikanlagen sowie die
Verlegung von Luftwärmepumpen, Batteriespeichern und Fernwärme. Der
erste Bauabschnitt der energetischen Sanierung konnte abgeschlossen
werden, der zweite steht kurz vor dem Abschluss und der dritte und
letzte Bauabschnitt soll im kommenden Jahr beendet werden.
Nachdem die Anwohner vor drei Jahren über den Beginn des Projekts
sowie im vergangenen Jahr über den aktuellen Stand der Maßnahmen zum
Klimaschutz informiert wurden, hatte die Stadt zur dritten
Infoveranstaltung eingeladen. Nach einer Fragerunde gab es
Gelegenheit, an Infoständen mit den Akteuren des Bauprojekts ins
Gespräch zu kommen. Neben der Stadt waren die RheinEnergie, die
Deutsche Wohnungsgesellschaft dewog, die Technische Hochschule, die
KVB sowie die Verbraucherzentrale vor Ort.
Für die Stadt spielt das Engagement im Klimawandel eine sehr große
Rolle: „Für uns alle ist es wichtig, die Augen zu öffnen und dem
Klimawandel Gehör zu schenken“, betonte Projektleiterin Barbara
Möhlendick von der Koordinationsstelle Klimaschutz der Stadt.
Kritisch beleuchtet wurden die Verkehrssituation in Mülheim sowie die
Nahverkehrsanbindungen. Das Ziel der Verkehrsentlastung soll unter
anderem dadurch erreicht werden, dass ab 2019 eine neue, zusätzliche
Buslinie eingeführt wird, die über die Deutz-Mülheimer Straße
fahren wird. Zudem kritisierten einige Anwohner, dass
Lebensmittelgeschäfte, eine Bäckerei und eine Apotheke in der
näheren Umgebung fehlten.
Auch der Wunsch eines Begegnungsraumes kam auf. Das bereits bestehende
Angebot der Nutzung des Pfarrsaals, der donnerstags von 8.30 bis 12
Uhr als Begegnungsstätte geöffnet ist, wird überwiegend von
Senioren angenommen, ist aber für berufstätige Personen weniger
geeignet. Geplant ist, für diese Zielgruppe eine weitere
Begegnungsstätte zu schaffen, die nach Feierabend genutzt werden
kann.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.