Broschüre der Geschichtswerkstatt Mülheim
Blick auf das jüdische Leben

Helmut Goldau, Hartmut Schloemann und Dietrich Grütjen (v.l.) übergeben die Broschüre der Geschichtswerkstatt an den Mülheimer Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs. | Foto: pas
  • Helmut Goldau, Hartmut Schloemann und Dietrich Grütjen (v.l.) übergeben die Broschüre der Geschichtswerkstatt an den Mülheimer Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs.
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Mülheim - (pas). „Die Geschichte der jüdischen Gemeinde Köln-Mülheims
und ihr Friedhof“ heißt die neueste Veröffentlichung der
Geschichtswerkstatt Mülheim. In ihr beleuchtet ein Autorenteam um
Helmut Goldau die letzte Ruhestätte von Mitgliedern der Gemeinde und
beschreibt die Lebensgeschichte einiger von ihnen.

Wann die ersten Juden rechts des Rheins siedelten, ist weithin
unbekannt. Klar ist nur, dass links des Stroms Juden bereits zur Zeit
das Kaisers Konstatin lebten, wie aus einem historischen Dokument aus
dem Jahr 321 hervorgeht. „Nach Verfolgungen und Pogromen in Köln
ließen sich jedoch auch hier, in dem zuvor ausnahmslos christlichen
Umfeld, Juden nieder und gründeten eine kleine jüdische
Landgemeinde“, erläutert Goldau.

Ein erstes Bethaus entstand Mitte des 18. Jahrhunderts in einem
Privathaus an der Mülheimer Freiheit. „Aus dieser Zeit datiert auch
der älteste Grabstein auf dem jüdischen Friedhof. Abraham Katz wurde
1753 hier beerdigt, wie in der hebräischen Inschrift dokumentiert
ist“, berichtet der Herausgeber. Die Broschüre enthält einen
Abriss der Geschichte von Friedhof und Gemeinde. Sie wurde in
Zusammenarbeit mit zwei Theologen und einem Hebraisten erstellt.
Treibende Kraft dabei war Dietrich Grütjen, ehemals Pfarrer der
evangelischen Gemeinde Mülheim. Die Dokumentation der Gräber konnte
nur nach Übersetzung der überwiegend hebräischen Inschriften der
Grabsteine erstellt werden.

„Anhand eines als Faltblatt enthaltenen Lageplans haben wir einen
Rundgang über 21 Stationen erläutert“, schildert Goldau. Dieser
Rundgang sei auch als Film im Internet zu sehen. Die Personen,
Familien und Zeitabschnitte der jüdischen Geschichte Mülheims werden
anschaulich dargestellt. Die Broschüre enthält zudem eine Übersicht
über die 45 Stolpersteine für Mülheimer Juden.

Die Broschüre wurde aus Mitteln des Verfügungsfonds „Starke
Veedel“ finanziert. Sie wird an verschiedenen Orten Mülheims
unentgeltlich verteilt. Weitere Infos unter
www.geschichtswerkstatt-muelheim.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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