Zoff am Herder Gymnasium
Container statt Kirschbäume?

Die Kirschbäume auf dem Schulgelände sollten gefällt werden, damit die Container Platz haben.  | Foto: zVg

Riesenzoff am Johann-Gottfried-Herder-Gymnasium. Die Stadt will acht 20 Jahre alte Kirschbäume fällen, um Platz für provisorische Container-Unterrichtsräume zu schaffen. Doch die Schüler protestieren gegen die Maßnahme, zudem hat Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs sein Veto eingelegt.

von Alexander Büge

Buchheim. Sowohl die Lehrer als auch viele Schüler des Johann-Gottfried-Herder-Gymnasiums waren entsetzt, als sie nach den Osterferien erstmals wieder zum Unterricht kamen. Denn die Stadt hatte bereits mit ersten Baumaßnahmen begonnen, ohne die Menschen vor Ort umfassend zu informieren. Konkret sollen ein Lehrerparkplatz, ein Fahrradstellplatz und acht Kirschbäume weichen, um die provisorischen Unterrichtsräume in Container-Form auf dem Gelände unterzubringen.

Eine Maßnahme, die laut Stadt nötig sei, um die in Köln dringend benötigten Schulplätze zu schaffen. Allerdings würde sich die Situation für die Schüler vor Ort durch die Baumaßnahmen laut den Lehrern der Einrichtung deutlich verschlechtern. So sei die Umorganisation der Fahrradstellplätze ein großes Problem, da anschließend schlichtweg nicht mehr genügend Park-Fläche zur Verfügung stünde. Zudem würde die Situation durch ein zunehmendes Aufkommen von Elterntaxis unübersichtlicher und somit gefährlicher. Nicht zuletzt sei das Fällen von acht riesigen Bäumen in diesen Zeiten mehr als unangebracht.

Ähnlich sieht das der Mülheimer Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs, der selbst einst am Johann-Herder-Gymnasium zur Schule ging. Er legte sein Veto ein und sah sich die Situation bei einem Ortstermin an. „Anschließend hat die Schulbau-Taskforce nochmals getagt“, sagt Fuchs. „Wir haben bei dem Vor-Ort-Termin gebeten, dass zwei andere Standorte geprüft werden. Ich sehe den Standort Johann-Gottfried-Herder-Gymnasium für dieses Vorhaben nicht als optimal an.“

Das Ergebnis der Task-Force stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Klar ist aber: Viel Spielraum für eine lange Entscheidungsfindung bleibt allen Beteiligten nicht. Denn die zusätzlichen Schulplätze in Container-Form müssen dringend zum Beginn des neuen Schuljahrs geschaffen werden. Ob dafür bald tatsächlich acht Kirschbäume gefällt werden müssen, bleibt abzuwarten.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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