„Initiative für ein lebenswertes Mülheim" startet durch
Ein Masterplan mit 60 Punkten
Mülheim - (sf). „Es gibt Handlungsbedarf in Mülheim. Wir wollen
nachhaltige Konzepte“: Mit klaren Worten richtet sich die neu
gegründete „Initiative für ein lebenswertes Mülheim“ an die
Stadtverwaltung. „Wir haben uns gegründet, weil wir finden, dass
unsere Bedürfnisse im Stadtbezirk von der zentral verwalteten
Stadtspitze nicht beachtet werden“, sagt Karin Lorra-Giese,
Sprecherin der Initiative.
Mittlerweile unterstützen rund 200 Personen aus dem Stadtbezirk die
Initiative. Bei den ersten Versammlungen war das Bezirksrathaus gut
gefüllt: „Es sprudelte von Ideen“, berichtet Lorra-Giese. Nach
Auswertung der Anregungen der Bürger wurde ein Masterplan für den
Stadtbezirk Mülheim entwickelt, der nun als Bürgereingabe seinen Weg
in die Bezirksvertretung finden soll.
Der Plan umfasst 60 Einzelanträge, die sich in sechs Kernthemen
teilen lassen: Stärkung des ÖPNV, Ausbau des Radverkehrs, Verbot
des Durchgangsverkehrs, Lebensqualität, Wohnen und Klima sowie
Ordnung des öffentlichen Raums. Ein Thema, das die Mülheimer Bürger
sehr bewegt ist der Verkehrsknotenpunkt Wiener Platz, der für viele
Bürger zu einem Angstraum geworden ist: „Den Weg von der
Bahnstation zur Bushaltestelle empfinden viele Fahrgäste mittlerweile
als unheimlich. Wir möchten, dass der Wiener Platz lebenswerter
wird“, sagt Cornelia Specks.
Ebenso wie Lorra-Giese wundert sie sich, dass die Bürger in Mülheim
bisher nie ihre Stimme erhoben haben. Wenn, dann seien es
Einzelkämpfer, aber dass sich eine große Zahl an Bürgern
zusammenschließt und gemeinsam versucht, etwas zu erreichen, das habe
es bisher im Stadtbezirk Mülheim so noch nicht gegeben. Das große
Interesse an der neuen Initiative macht Specks und Lorra-Giese aber
zuversichtlich, dass auch in Mülheim eine engagierte
Bürgerinitiative entstehen kann.
Der Mülheimer Zusammenschluss hat große Pläne: „Wir wollen
Aktionen organisieren, um auf die Situation im Stadtbezirk aufmerksam
zu machen“, sagt Specks. Gleichzeitig zeigten sich die beiden Damen
aber auch irritiert, was mit ihrem an die Bezirksvertretung und die
Stadt Köln gesandten Masterplan geschehen ist: „Das Büro der
Oberbürgermeisterin hat den Antrag sofort an die städtische
Geschäftsstelle für Anregungen und Beschwerden weitergeleitet“,
berichten sie und ergänzen: „Wir fühlen uns nicht beachtet, nicht
gehört, sondern von der Zentrale der Stadt herunter verwaltet”.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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