Infoabend zum Verkehrskonzept für Holweide
Ein offizieller Entwurf fehlt
Holweide - (sf). Neue Entwürfe für ein Verkehrskonzept Holweide standen im
Fokus einer Informationsveranstaltung in der Versöhnungskirche. Dazu
hatte der „Arbeitskreis Verkehr Holweide“, ein Zusammenschluss aus
dem Runden Tisch Holweide und der Bürgervereinigung Holweide,
eingeladen.
Willi Vögeli vom Runden Tisch Holweide erinnerte an das Jahr 1988:
Damals hatte es schon ein Verkehrskonzept für Dellbrück und Holweide
gegeben, das jedoch ohne sichtbare Ergebnisse geblieben ist. Vor fünf
Jahren wurde verkündet, dass das Verkehrskonzept nun nahezu fertig
ist, doch passiert sei nichts, berichtete Vögeli. Stattdessen führe
der Durchgangsverkehr auf der Bergisch Gladbacher Straße zu immer
größeren Staus und einem zunehmenden Schleichverkehr.
Jetzt liegt ein neuer Entwurf zum Verkehrskonzept Holweide vor. „Wir
verstehen diese Veranstaltung als Kommentar aus der Bürgerschaft zum
Entwurf. Uns interessieren ihre Meinungen“, sagte Vögeli. Der
vorgestellte Entwurf umfasst ein 33-Punkte-Programm, das in
kurzfristige, mittelfristige und langfristige Entscheidungen geteilt
wird. „Mit der Verwandlung der Bergisch Gladbacher Straße in eine
Tempo-30-Zone und dem Umbau der Kreuzung Johann-Bensberg-Straße/
Buschfeldstraße sind zwei Maßnahmen bereits umgesetzt worden“,
berichtete Horst Kriebeler vom „AK Verkehr“.
Skeptisch zeigt sich dieser allerdings, ob die geplanten Maßnahmen
aus dem Verkehrskonzept zu einer Verbesserung des Straßenverkehrs
beitragen: Der „AK“ befürchtet, dass die geplante Öffnung der
Nebenstraßen der Bergisch Gladbacher Straße zu einem Anstieg des
Verkehrs in den Wohngebieten führen wird. „Es hat bereits
verschiedene Entwürfe gegeben. Alle beinhalten die Öffnung von
Nebenstraßen. Warum lässt man nicht auch andere Ideen
einfließen?“, kritisierte Kriebeler. Mit den geplanten Bauprojekten
Zillestraße und Baumwollquartier befürchten viele Bürger darüber
hinaus eine weitere Verkehrszunahme. „In Wirklichkeit würde mit der
Umsetzung dieses Entwurfs die Belastung der Holweider Bürger durch
Verkehrsemissionen nicht geringer, sondern höher“, mutmaße
Kriebeler.
Ernüchterung machte sich breit nachdem der Entwurf analysiert wurde,
denn Bürgermeister Hans-Werner Bartsch dämpfte die Erwartungen. Er
freue sich, dass das Engagement seitens der Bürger da ist, aber ein
offizieller Entwurf für ein Verkehrskonzept Holweide, über den man
diskutieren könnte, liege noch gar nicht vor. „Es ist Wunschdenken,
zu glauben, wir bekommen jetzt ein Verkehrskonzept. Wir dachten, es
geht so schnell, aber wir werden noch mindestens bis Ende des Jahres
warten müssen“, erklärte Bartsch.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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