Generalsanierung der Mülheimer Brücke
Einrichtung der Baustelle kann starten
Mülheim - Die Beigeordnete für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur der
Stadt Köln, Andrea Blome, hat den Auftrag zur Generalsanierung der
Mülheimer Brücke mit einem Volumen von rund 137 Millionen Euro an
das Schweizer Bauunternehmen Implenia Construction Deutschland
übergeben. Damit ist ein weiterer Schritt für den Beginn der
umfangreichen Arbeiten vollzogen.
„Ich bin froh, dass wir nun endlich mit der Generalinstandsetzung
der Mülheimer Brücke beginnen können. Die Mülheimer Brücke hat
eine immense Bedeutung für die Verkehrsinfrastruktur der Stadt
Köln“, so die Beigeordnete.
Aufgrund des Nachprüfantrags eines unterlegenen Bieters während des
Vergabeverfahrens ist es zu einer siebenmonatigen Verzögerung für
die Vergabe des Sanierungsauftrags gekommen. Nachdem die Vergabekammer
Rheinland den Nachprüfungsantrag zurückgewiesen und damit die
Rechtmäßigkeit des Verfahrens bestätigt hat, ist nun der Weg für
die weiteren Vorbereitungen und den Beginn der Generalsanierung frei.
„Mit diesem Auftrag wirkt Implenia an der nachhaltigen Verbesserung
der Verkehrsinfrastruktur in Köln mit. Es freut uns, unser
technisches Können und die Erfahrung aus anderen innerstädtischen
Verkehrsprojekten dabei übergreifend einsetzen zu können“,
erklärte Stefan Roth, Geschäftsbereichsleiter Implenia Construction
Deutschland.
Die Rheinbrücke aus dem Jahr 1951 besteht aus vier einzelnen
Bauwerken, die teilweise neu zu bauen sowie teilweise von Grund auf
instandzusetzen und zu verstärken sind. Auf der rund einen Kilometer
langen Brücke verlaufen vier Fahrspuren für den Individualverkehr
sowie die Gleistrassen für den öffentlichen Personennahverkehr. Zwei
der vier Brückenbauwerke, nämlich die Deichbrücke und die Rampe am
rechten Rheinufer, werden abgerissen und neu aufgebaut. Die anderen
beiden Bauwerke, die Strombrücke und die Flutbrücke, werden
instandgesetzt und verstärkt. Außerdem umfasst der Auftrag unter
anderem die Erneuerung des Fahrbahnbelags und der Gehwege, den Neubau
von Entwässerungseinrichtungen und den Austausch der Hängeseile.
Die Generalinstandsetzung der Mülheimer Brücke wird in fünf
Bauphasen erfolgen:
In der vorgezogenen Phase 0, in der sich das Vorhaben derzeit
befindet, erfolgen verschiedene Maßnahmen zur Bauvorbereitung. Dazu
gehörten in den vergangenen Wochen und Monaten bereits die Suche nach
Weltkriegsbomben unterhalb der Deich- und Flutbrücke sowie die
Freiräumung von Flächen durch Rodungen und Rückschnitte von Bäumen
und Sträuchern. Nun werden die Baustellenflächen im Brückenbereich
eingerichtet. Die weiteren vorbereitenden Arbeiten erfolgen im Laufe
dieses Jahres. Sie sind für Autofahrer und Passanten bemerkbar,
führen jedoch zu keinen Einschränkungen für den Brückenverkehr.
In der Bauphase 1 wird der gesamte Individualverkehr auf die Nordseite
der Brücke verlegt. Dem motorisierten Individualverkehr wird dann in
beiden Fahrtrichtungen jeweils nur eine Fahrspur zur Verfügung
stehen. Der Stadtbahnbetrieb der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB)
bleibt in dieser Projektphase aufrechterhalten. Die Südseiten aller
Bauwerksbereiche werden abgebrochen und erneuert beziehungsweise
verstärkt und instandgesetzt. Mit der ersten Bauphase soll Anfang
2019 begonnen werden, sie wird rund 15 Monate in Anspruch nehmen.
In der nächsten Bauphase wird der motorisierte Individualverkehr
wieder aufgeteilt auf die Nord- und auf die Südseite der Brücke,
jedoch mit nur einer Fahrspur in jede Richtung. Die jeweils linken,
also die an der Stadtbahntrasse gelegenen Fahrspuren, werden für
Bauarbeiten und den Baustellenverkehr benötigt. Im Bereich der
Stadtbahntrasse erfolgen Abbrüche beziehungsweise Verstärkungen und
Wiederinstandsetzungen. Der Stadtbahnbetrieb muss für voraussichtlich
19 Wochen eingestellt werden. Stattdessen wird ein
Schienenersatzverkehr zwischen Wiener Platz und der dann provisorisch
umgebauten Haltestelle Slabystraße angeboten. Die zweite Bauphase
soll rund viereinhalb Monate benötigen.
In Bauphase 3 wird der KVB-Stadtbahnbetrieb wieder aufgenommen. Der
Verkehr wird wie in Bauphase 1 über die Brücke geführt. Vor Ort
werden Restarbeiten aus der ersten Bauphase vorgenommen. Diese
Arbeiten werden voraussichtlich drei Monate dauern.
Im Rahmen der vierten Bauphase wird der gesamte Individualverkehr auf
die Südseite der Brücke verlegt. Dem motorisierten Individualverkehr
steht auch dann in beiden Fahrtrichtungen jeweils nur eine Fahrspur
zur Verfügung. Der Stadtbahnbetrieb wird aufrechterhalten. Die
Nordseiten aller Bauwerksbereiche werden abgebrochen und erneuert
beziehungsweise verstärkt und instandgesetzt. Hier ist von einer
Dauer von etwa zwölf Monaten auszugehen.
Abschließend erfolgen restliche Arbeiten und die Wiederherstellung
der üblichen Verkehrsführung. In dieser Bauphase 5 steht die Brücke
dem Verkehr wieder wie vor Beginn der Generalsanierung zur
Verfügung.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.