TuS Höhenhaus feiert sein 100-jähriges Bestehen
Einst auf Augenhöhe mit den Großen
Höhenhaus - (ck). Nicht vielen Vereinen ist es vergönnt, auf stolze 100 Jahre
Vereinsgeschichte zurückblicken zu können. Der TuS Höhenhaus
allerdings darf sich zu diesem elitären Kreis zählen. Aus diesem
Grund ehrte der Verein seine Mitglieder und das langjährige Bestehen
mit einer Jubiläumsfeier und Turnieren.
Als Ehrengäste waren unter anderem Norbert Fuchs
(Bezirksbürgermeister), Hans-Christian Olpen (Vizepräsident
Fußball-Verband Mittelrhein, FVM), Werner Jung-Stadié (Vorsitzender
Fußballkreis Köln), Heinz Osten (FVM-Kreis-Ehrenamtsbeauftragter)
sowie Dirk Hebel (ehemaliger Spieler TuS Höhenhaus) eingeladen.
Nach der Gründung 1919 schafften es die damaligen Vereinsmitglieder,
den TuS Höhenhaus trotz schwieriger politischer Verhältnisse über
die Kriegswirren hinaus am Leben zu erhalten. Die Belohnung erhielten
sie 1956 mit dem Aufstieg aus der Lokalliga in die Bezirksklasse.
Sechs Jahre später wurde der Verein Bezirksvizemeister, ein Jahr
danach kam der Aufstieg in die Landesliga Mittelrhein. 1967 folgte ein
weiterer Aufstieg in die Verbandsliga Mittelrhein.
Zu dieser Zeit begann sich ein Vereinsmitglied besonders zu
engagieren: Karl-Heinz Gillet. Anfangs Betreuer, später Jugendleiter
und schließlich Vereinspräsident, schaffte er „seinen“ Verein
spielerisch auf Augenhöhe mit dem 1. FC Köln und Bayer 04 Leverkusen
zu bringen. Der TuS Höhenhaus zählte zu den führenden Adressen am
Mittelrhein beim Thema Jugendarbeit. Wie ein echter Vater kümmerte
und sorgte sich Gillet über den Spielbetrieb hinaus um „seine“
Jungs. Dank seines Tatendranges besitzt der Verein auch heute noch bei
der Jugendausbildung einen Namen. Zahlreiche namhafte Spieler wie
Marcel Risse, Marco Höger, Sven Demandt oder Guido Hoffmann erlernten
in Höhenhaus ihre ersten fußballerischen Schritte.
Trotz seines großen Engagements konnte Karl-Heinz Gillet den Verein
1969 nicht vor dem Abstieg in die Landesliga bewahren. Danach folgte
ein Auf und Ab. Nach einem weiteren Abstieg in die Bezirksklasse holte
sich der TuS Höhenhaus 1983 erst die Vizemeisterschaft und 1994
schließlich den Meistertitel in der Landesliga. Als weitere Belohnung
stieg der Verein erneut in die Verbandsliga auf. Dort konnte er sich
allerdings nicht lange halten. Wenige Monate nach dem frühen Tod von
Vereinspräsident Gillet 1994 verabschiedete sich der TuS in die
Landesliga, um von dort in der Bezirksliga und letztlich auf
Kreis-Ebene zu landen, wo er bis heute spielt.
Ob ein Anknüpfen an alte, erfolgreichere Zeiten jemals gelingen wird,
bleibt bei der derzeitigen sportpolitischen Situation fraglich. Wie
fast alle Vereine, nicht nur im Fußball, hat der TuS Höhenhaus mit
einer schwierigen Mitgliederanzahl zu kämpfen. Obwohl sich besonders
für Kinder und Jugendliche verantwortungsvoll stark gemacht wird,
erschwert der noch vorhandene Ascheplatz die Attraktivität.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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