Hilfe für die Rohingyas
Elly-Heuss-Knapp-Realschule mit Ehrenamtspreis ausgezeichnet

Andrea Dehnke, Klassenlehrerin der 9b, und Urban Philippek, Konrektor der Elly-Heuss-Knapp-Realschule, präsentieren den Spendenscheck, den sie der Bono-Direkthilfe überreicht haben. | Foto: Flick
  • Andrea Dehnke, Klassenlehrerin der 9b, und Urban Philippek, Konrektor der Elly-Heuss-Knapp-Realschule, präsentieren den Spendenscheck, den sie der Bono-Direkthilfe überreicht haben.
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Mülheim - (sf). Dieses grausame Schicksal hatte die Schüler der
Elly-Heuss-Knapp-Realschule in Mülheim erschüttert: Im vergangenen
Jahr wurden die Rohingyas in Myanmar massenhaft verfolgt und
gefoltert. Mehr als 6.000 Menschen kamen dabei ums Leben.

Die Rohingyas, eine Minderheit, die nicht als gleichberechtigte
Bürger Myanmars anerkannt werden, wehrten sich gegen Unterdrückung.
Eine Million Menschen flohen daraufhin ins Nachbarland Bangladesh, wo
sie heute unter miserablen Bedingungen in Flüchtlingscamps leben.

Die Mädchen und Jungen der Elly-Heuss-Knapp-Realschule waren sich
einig, diesen Menschen helfen zu wollen. „Wir haben die Schüler
alle überzeugen können“, freute sich Andrea Dehnke,
Klassenlehrerin der 9b. Die Schüler ihrer Klasse hatten sich zuvor
intensiv mit den Rohingyas auseinandergesetzt und jede einzelne Klasse
in Referaten über das Schicksal dieser Minderheit informiert.
Daraufhin hatten sich alle Klassen – insgesamt 500 Schüler –
Aktionen überlegt, wie sie den Rohingyas helfen könnten.

Die Schulklassen waren auf ganz unterschiedliche Art aktiv geworden:
Elf Klassen hatten Sponsorenläufe veranstaltet, drei Klassen waren
für den guten Zweck geschwommen, während andere Schüler Waffeln
oder Kuchen gebacken und diese in den Schulpausen zum Verkauf
angeboten hatten. So kam innerhalb von nur zwei Wochen der stolze
Betrag von 1.700 Euro zusammen.

„Wir sind sehr froh, dass unsere Hilfsaktion funktioniert hat“,
freute sich Konrektor Urban Philippek. Den erzielten Betrag spendeten
die Schüler zu 100 Prozent an die Bono-Direkthilfe. Die
Menschenrechtsorganisation setzt sich mit den Schwerpunktländern
Nepal und Indien gegen Zwangsprostitution und Menschenhandel ein und
hatte einen Hilfsaufruf für die Rohingyas in Bangladesh gestartet.
Nach diesem Aufruf erhielt die Bono-Direkthilfe insgesamt 30.000 Euro,
mit denen im Flüchtlingscamp der Rohingyas ein provisorischer
Schulersatz gebaut werden konnte.

In der aus Bambus gebauten Hütte, dem sogenannten „Friendly Child
Space“, können 500 Kinder betreut werden. Die Schule hilft dabei,
jugendliche Rohingyas vor Missbrauch und Verschleppung zu schützen.
Außerdem erhalten die Mädchen und Jungen für einige Stunden am Tag
Schulunterricht, Spielgelegenheiten und gegebenenfalls auch
psychologische Hilfestellungen.

Für ihre Hilfsaktion wurde die Elly-Heuss-Knapp-Realschule mit dem
Ehrenamtspreis „Köln engagiert“ der Stadt ausgezeichnet. „Die
Schüler waren alle sehr stolz, als sie das erfahren haben. Damit
hatte keiner gerechnet“, erklärten Dehnke und Philippek.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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