Am Wieverfastelovend wird der Wiener Platz janz jeck

Feiern, aber mal anders

Mülheim - (ak). Über Jahre gehörte die Eröffnung des Straßenkarnevals auf
dem Wiener Platz zu den „gesetzten“ Terminen. Veranstaltet von der
Bürgervereinigung Köln-Mülheim und maßgeblich angetrieben von
dessen Vorsitzenden Helmut Zoch, hätte wohl keiner gedacht, dass sich
dies ändern könnte.

Wieverfastelovend auf dem Wiener Platz, das war ein voller Platz im
Sonnenschein, standhafte Jecken bei Regen und eine
Straßenkarnevalseröffnung ohne Bühne, wegen Sturm.
So hat der Wiener Platz zum Start der tollen Tage bereits viele
unterschiedliche „Gesichter“ gezeigt. Als Vorsitzender der
Bürgervereinigung zog Helmut Zoch die „Reißleine“, denn so eine
Straßenkarnevalseröffnung kostet Geld. Geld, das sich nicht immer
durch Besucher und Bewirtung „einspielen“ lässt.

Da machte in Mülheim schon lange ein Gerücht die Runde, dass es in
diesem Jahr keine Straßenkarnevalseröffnung auf dem Wiener Platz
geben werde. Beim Neujahrsempfang der Mülheimer Bürgervereinigung
wurde das Thema erneut besprochen. „Es gab viele Anfragen“, so
Helmut Zoch. Das zeigte, wie überrascht alle von dem möglichen
„Aus“ waren und wie wichtig viele gerade diese Veranstaltung für
Mülheim empfinden.

Und nun steht es fest:
Keine Absage der Straßenkarnevalseröffnung am 28. Februar, sondern
ein Fest, aber mal anders. Der Biergarten wird geöffnet. Es gibt
Reibekuchen, Erbsensuppe und Pommes und natürlich Getränke.
Außerdem werden 30 Stehtische aufgestellt, für die man aber anders
als in den Vorjahren, keine Reservierung vornehmen kann. Wer zuerst
kommt, kann sich einen Stehtisch sichern. War der Wiener Platz in den
letzten Jahre teilweise abgesperrt, wird darauf am Altweiberdonnerstag
verzichtet.

Ein Bühnenprogramm gibt es nicht. Die Musik kommt einfach aus dem
Lautsprecher. „Einige Gruppen wollen mit ihren Trommeln vorbei
kommen“, sagt Zoch. Außerdem habe sich am Nachmittag ein
Hobbykarnevalist angesagt.
Es wird eine programmlich abgespeckte Straßenkarnevalseröffung auf
dem Wiener Platz. Doch deshalb muss sie nicht minder jeck sein. Denn
eins haben die Mülheimer seit Jahren bewiesen: Selbst schlechtes
Wetter hält sie nicht davon ab, gemeinsam den Start in die tollen
Tage zu feiern.

Und während dieses Jahr in der „Low Carb“ - Version gefeiert
wird, „rauchen“ bei vielen Verantwortlichen schon jetzt die
Köpfe. Überlegt wird, wie diese Traditionsveranstaltung für die
Mülheimer attraktiv bleibt und vor allem erhalten werden kann. Da
sind gute Ideen gefragt.