„Was glaubst Du?“
Genoveva-Gymnasium inszenierte Theaterstück zu Glaube und Religionen

Die Aula des Genoveva-Gymnasiums wurde bei der Aufführung des Literaturkurses Q1 zur Bühne. So waren die Zuschauer mitten drin im Geschehen. | Foto: Flick
  • Die Aula des Genoveva-Gymnasiums wurde bei der Aufführung des Literaturkurses Q1 zur Bühne. So waren die Zuschauer mitten drin im Geschehen.
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MÜLHEIM - (sf). Welche Rolle spielt der Glaube in der heutigen Gesellschaft?
Mit dieser Frage beschäftigte sich der Q1- Literaturkurs des
Genoveva-Gymnasiums in seinem Stück „Urban Prayers – Was glaubt
ihr denn?“. An zwei Abenden brachten die Schüler das Stück nach
Texten von Björn Bicker in der Schulaula auf die Bühne.

Gleich zu Beginn der Aufführung lernte der Zuschauer den „Chor der
Gläubigen“ kennen, dessen  Mitglieder unterschiedlichen
Konfessionen angehören. Diese stellten sich immer wieder selbst viele
Fragen zum Thema Religionen. Gleichzeitig erkannten sie, dass die
Suche nach einheitlichen Antworten nahezu ausweglos ist.
Der „Chor der Gläubigen“ versuchte, mit einer gemeinsamen Stimme
zu sprechen, doch das war nicht möglich, da Einzelstimmen auf ihrer
Wahrheit beharrten und viele Fragen nicht beantwortet werden konnten.
Als der Chor versuchte, gemeinsam ein Lied anzustimmen, musste er
feststellen: „Wir können nicht mit einer Stimme sprechen!“
Während der Aufführung wurde die gesamte Aula zur Bühne: Die
Zuschauer saßen nicht in Reihen, sondern im gesamten Raum querbeet
verteilt und wurden so Teil des Stücks. Immer wieder kam die Frage
„Was glaubt Ihr denn?“ auf. So fühlten sich die Zuschauer vom
Chor direkt angesprochen und aufgefordert, sich selbst eine Meinung zu
bilden. Bereits auf dem Weg in den Theatersaal wurden die Besucher mit
Fragen zum Glauben konfrontiert: „Gibt es nur einen richtigen
Glauben?“ und „Warum gibt es so viele Religionen?“ waren zwei
Fragen, die auf den Treppenstufen zu lesen waren.
Der Q1-Literaturkurs hatte das Theaterstück innerhalb eines
Schuljahres erarbeitet. Bickers Text, der aus Gesprächen mit
Angehörigen verschiedenster Kirchen, Sekten und Glaubensrichtungen
entstanden ist, diente dabei als Grundlage. Jeder Schüler hatte sich
selbst aus Bickers Text einzelne Passagen ausgesucht, mit denen er
sich identifizieren konnte und mit denen der Inhalt des Theaterstücks
erarbeitet wurde. Zur Vorbereitung der Theateraufführung hatten sich
die Schüler zudem intensiv mit Religionskritikern auseinandergesetzt.
Im Anschluss an die Aufführung hatte der Kurs katholische Religion zu
einer Podiumsdiskussion eingeladen, bei der auch die Zuschaue
mitdiskutieren konnten.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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