Kölsch-Autorin Elfi Steickmann las aus ihrem neuen Buch
Geschichten aus dem Leben
Mülheim - (hh). Irgendetwas ist immer, und oft genug ist in den kleinsten
Alltagserlebnissen einfach der Wurm drin. Symptomatisch lugt ein
solcher aus einem Apfel, der das Bild der Frontseite auf dem neuen
Buch der Kölner Mundart-Autorin Elfi Steickmann ziert.
„Och dat noch“ lautet der Titel ihres zehnten Werks (erschienen im
Marzellen-Verlag), wovon neun in „kölscher Sproch“ verfasst
wurden. Rund 70 Geschichten, Lieder und Gedichte finden sich auf mehr
als 160 Seiten, die oftmals heiter, gelegentlich aber auch
nachdenklich sind – eben genauso wie das Alltagsleben.
Ob Museumsbesuch, Erlebnisse in der Weihnachtszeit oder bei
Zusammenkünften mit der Familie, mit Freunden und im Kreis der
Nachbarschaft – immer wieder schafft es die „Ur-Kölsche“, die
bunten Facetten des Lebens witzig, sensibel oder augenzwinkernd anhand
realer Geschichten zu beschreiben. „Die meisten Anekdoten sind mir
selbst passiert, oder ich war zumindest dabei. Einige wurden mir aber
auch von Bekannten zugetragen“, berichtete die Autorin vor ihrer
Premierenlesung vor Bekannten und langjährigen Weggefährten im
Bootshaus des „Mülheimer Wassersports“.
Steickmann gibt zu, dass ein weiteres Buch nicht unbedingt geplant
war. „Mein Kinderbuch ‚En Tüt met Leckerjots‘ sollte eigentlich
mein letztes Werk gewesen sein. Aber dann hatte ich doch noch eine
sehr fröhliche Buch-Schwangerschaft, denn es hatten sich so viele
Sachen angehäuft, die ich einfach der Öffentlichkeit nicht
vorenthalten wollte.“ Steickmann, die auch als Teil des
Kabarett-Ensembles „Medden us dem Levve“ auftritt, sieht sich
jedoch als eine der letzten Schriftstellerinnen in der Reihe der auf
Kölsch schreibenden Autoren.
„Ich befürchte, dass es in zehn Jahren keine Kölsch-Bücher mehr
geben wird. Der Nachwuchs ist hierfür schwer zu begeistern, und
überhaupt ist das Lesen kölscher Texte nicht einfach und auch
gewöhnungsbedürftig.“ Ob ihr aktuelles Werk auch tatsächlich ihr
letztes Buch war, ließ Elfi Steickmann indes offen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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