Mehr als 150 Bürger kamen zur Infoveranstaltung
Großer Andrang, rege Diskussion
Buchheim - (kg). Etwa drei Mal so viel Besucher wie beim 1. Workshop kamen ins
Pfarrheim St. Mauritius, um über die Städtebauförderung „Starke
Veedel – Starkes Köln“ zu diskutieren, mit der in Buchheim ein
Platz geschaffen werden soll, den es in der Form noch nicht gibt, und
der Aufenthalts- und Freiraumqualität bieten soll.
Die mehr als 150 Gäste brachten eine überwiegend negative Stimmung
mit. Claudia Greven-Thürmer, Vize-Fraktionschefin der SPD im
Stadtbezirk Kalk, meinte, dass das Vorhaben einen
„übergestülpten“ Charakter im Vergleich zum Vorhaben in
Neubrück habe. Dort wurde eine IG Marktplatz gegründet, und der
Bürgerverein brachte sich mit weiterem Engagement ein, um die große,
zentrale Fläche „An St. Adelheid“ zu gestalten. Ein weiterer
Unterschied kann sein, dass Neubrück in den 1960er-Jahren als
Neubausiedlung entstand, hingegen Buchheim ein alter, gewachsener
Stadtteil ist.
Sarah Wendland, die das Vorhaben mit den Akteuren der beauftragten
Architekten vorstellte, freute sich über den hohen Besucherandrang,
gleichfalls nahm sie die eher negative Stimmung wahr. Die sei aufgrund
wegfallender Kfz-Stellplätze entstanden: „20 Stellplätze würden
nach dem vorgestellten Plan wegfallen“, sagte sie. „Der Wunsch der
Bürger war, sie zu erhalten“. Man versuche nun, weitere
Stellplätze einzubringen, insgesamt seien im Plangebiet bisher 49
Parkplätze. Allerdings würden die Fördergelder für mehr
Freiraumqualität und nicht für Stellplätze vergeben, so die
Mitarbeiterin des Stadtplanungsamt.
Zum Gefühl des „Übergestülpten“ erläuterte sie, dass der
Bedarf für Buchheim und Buchforst durch „Starke Veedel – Starkes
Köln“ ermittelt, und dann genauer geprüft wurde. „Es war klar,
dass es keinen politischen Wille oder den eines Bürgervereins gegeben
hat“, sagte sie. Den Bereich an der Herler Straße zwischen
Alte-Wipperfürther-Straße/ Kniprodestraße und Johanniterstraße
werde bisher durch die Straßenführung „zerschnitten“. Es gebe
Stellplatzflächen und grün-angelegte Resträume.
Der nach dem 1. Bürgerworkshop durch die Beteiligung der Bürger
weiter ausgearbeitete Entwurf zeichne sich laut Wendland unter anderem
dadurch aus, dass der Straßenverlauf beibehalten werde, im Norden der
Herler Straße wolle man an die Gastronomie anknüpfen und einen Raum
einrichten, der als Treffpunkt diene. Ein kleiner Spielplatz könne
eine weitere Belebung ergeben, eine Fläche im Westen mit
Sitzgelegenheiten und Hochbeeten ausgestattet werden, in der
Johanniterstraße ein Plateau mit Ruhecharakter entstehen. Ein Ziel
sei, so die Stadtplanungsamt-Mitarbeiterin, den Ort „auch mal anders
zu nutzen“.
Für Ideen und Entwurf gab es zwar in der Mehrzahl viele rote Karten,
aber auch positives Feedback, signalisiert durch grüne Karten. Die
Arbeit des Stadtplanungsamtes bestehe nun darin, die große Anzahl der
Beteiligung – mündlich wie schriftlich – auszuwerten und den
bisherigen Entwurf zu überarbeiten. „Die Priorität ist, dass die
Politik zustimmt“, erklärte Wendland. Die Vorlage dafür könne bis
Anfang nächsten Jahres andauern. Die Investition für „Ein Platz an
der Herler Straße“ beträgt etwa 1,5 Millionen Euro, 70 Prozent
davon könnten aus Mitteln von Land und Bund gefördert werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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