Migranten erzählen im Werkstattgespräch
Gut in der neuen Heimat angekommen
Mülheim - (pas). Mariya Invanova fühlt sich in Mülheim sehr wohl. Die aus
Bulgarien stammende Roma kam vor zehn Jahren hierher. Als Mutter
zweier Kinder lebt sie als Hausfrau. Doch ehrenamtlich engagiert sie
sich im Verein „Latscho Drom“, der sich um die Belange von Roma
kümmert.
Invanova sowie weitere Migranten erzählten bei einem
„Werkstattgespräch“ im Kulturbunker ihre ganz persönliche
Migrationsgeschichte. Eingeladen hatten dazu das Projekt der
Einrichtung „Mülheimer Heimatministerium“ und der Verein
„Migration Audio Archiv“ (MAA), der seit 15 Jahren solche
Geschichten akustisch festhält.
„Wir sammeln die im normalen Alltag angesiedelten Geschichten, die
mit Heimat und Migration zu tun haben“, erklärt Justus Herrmann vom
MAA. Auf diese Weise könne erreicht werden, dass die Mülheimer
unterschiedlicher Herkunft besser zueinander finden. Auch ein
Austausch gelinge so besser. Sevgi Demirkaya, Projektleiterin des
„Heimatministeriums“, ist neugierig auf die Geschichten: „Für
mich ist interessant, wie sehr Mülheim für die Einzelnen Heimat
geworden ist.“
Auch Raphael De Chedjou kann eine interessante Geschichte erzählen.
Der Kameruner lebt seit etwa 30 Jahren in Deutschland. Hier ist er zu
Hause und fühlt sich wohl. „Ich kam 1984 nach Spanien und vier
Jahre später nach Deutschland“, berichtet er. Da sein Ziel schon
immer Deutschland gewesen sei, habe er schon in Spanien damit
angefangen, die Sprache zu erlernen: „Übung macht eben den
Meister.“
De Chedjou ging sehr zielstrebig vor. Er absolvierte noch in Spanien
eine Berufsausbildung als Elektroanlagen-Elektroniker, als solcher
arbeitet er auch heute noch. 1988 kam er nach Buchforst, 1999 nach
Mülheim. Ob er sich in Mülheim beheimatet fühlt? „Hier bin ich zu
Hause. Mein Rat an andere ist: Der Weg dahin ist einfacher, wenn man
den Willen zur Integration hat.“ 1994 gründete De Chedjou den
Verein „United Africa“, der Hilfsprojekte unterstützt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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