St. Sebastianus Schützen planen Investitionen
Hochstand ist in die Jahre gekommen
Flittard - (dc). Da steht er nun. Groß, stählern und grün. Und das schon
seit 110 Jahren. Der Zahn der Zeit hat an ihm genagt, aber er hat
diese bis heute gut überstanden. Die Rede ist von einem Zeitzeugen,
erbaut zu Beginn des 20. Jahrhunderts: der historische und
denkmalgeschützte Hochstand der St. Sebastianus Schützen in
Flittard, einst gespendet im Mai 1909 vom Grafen von
Fürstenberg-Stammheim. Diese Spende hatte in der damaligen Zeit einen
sehr hohen finanziellen Wert, und das weiß die Flittarder
Bruderschaft heute noch zu schätzen. Das Bauwerk aus der Preußenzeit
weist eben diese typischen Merkmale auf: eine genietete
Fachwerkkonstruktion, ähnlich die der Hohenzollernbrücke.
Doch die Zeit ging nicht ganz spurlos am Hochstand vorbei. „In den
Jahren mussten einzelne Streben erneuert werden, die mit
Edelstahlschrauben verschraubt wurden. Das hat den Vorteil, dass sich
an diesen Stellen kein Rost mehr bilden kann. Gut, dass wir noch einen
Originalbauplan aus dem Jahr 1909 haben“, erklärt Brudermeister
Christoph Schmitz. „Doch in den nächsten Jahren werden wir um
weitere Investitionen zum Erhalt unseres Hochstands nicht drum
herumkommen. Es kann durchaus sein, dass wir den Hochstand für
weitere Arbeiten einrüsten müssen.“
Bei den Schützenfesten schießen die Schützen auf einen hölzernen
Königsvogel, der in einer Höhe von 15,50 Metern an einer Stange
befestigt wird. Dahinter hängen zum Schutz die großen Kugelfänge.
Die Bodenachse vom Schützen zum Hochstand beträgt 17 Meter und das
Geschoss, eine selbstgegossene Bleikugel, muss eine Distanz von rund
25 Metern überwinden. Das ist für die Schützen und ihre
Schwerkalibergewehre kein Problem. In Flittard wird mit Gewehren im
Kaliber 16 und 18 geschossen. Dabei orientiert sich das Kaliber an der
Maßeinheit, dem englischen Pfund. Doch seit 2003 gibt es für die
Hochstandschützen neue Richtlinien: Die schweren Gewehre sind auf
Lafetten montiert. Ein lafettiertes Gewehr kann genauer eingerichtet
und Unfälle vermieden werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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