Förderverein Jugendheim St. Hermann-Joseph soll aufgelöst werden
Keine Zukunft mehr

Manfred Grimm, Vorsitzender des Fördervereins Jugendheim St. Hermann-Joseph, hat viele historische Bilder und Zeitungsartikel rund um das Dünnwalder Jugendheim gesammelt. Die Entscheidung der Kirche, die traditionsreiche Einrichtung aufzugeben, kann er, ebenso wie viele andere Dünnwalder, nicht nachvollziehen. | Foto: Flick
  • Manfred Grimm, Vorsitzender des Fördervereins Jugendheim St. Hermann-Joseph, hat viele historische Bilder und Zeitungsartikel rund um das Dünnwalder Jugendheim gesammelt. Die Entscheidung der Kirche, die traditionsreiche Einrichtung aufzugeben, kann er, ebenso wie viele andere Dünnwalder, nicht nachvollziehen.
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Dünnwald - (sf). Der Förderverein Jugendheim St. Hermann-Joseph steht kurz
vor seiner Auflösung. Der Verein hatte sich 2009 auf Anregung des
Erzbistums Köln mit dem Ziel gegründet, das traditionsreiche
Jugendheim an der Von-Dier-
gardt-Straße zu erhalten. Nachdem jetzt bekannt wurde, dass die
Kirchengemeinde das Jugendheim veräußert und in dem Gebäude neue
Wohnungen entstehen sollen, gibt es für den 180 Mitglieder starken
Verein keinen Anlass mehr, weiterzumachen.

Im vergangenen Sommer hatten sich viele Dünnwalder noch zu einer Demo
zusammengeschlossen und sich für den Erhalt des Jugendheims stark
gemacht.  Doch noch am selben Tag fiel die Entscheidung der
Kirchengemeinde, das Jugendheim zu schließen. „Die Verbundenheit
der Dünnwalder mit dem Jugendheim ist riesengroß. Den Entschluss
kann hier keiner verstehen“, sagt Manfred Grimm.

Als sich der Förderverein vor zehn Jahren gegründet hatte, übernahm
Grimm den Vorsitz, den er bis heute innehat. Grimm selbst verbindet
mit dem Jugendheim sehr viel: „Ich bin hier rund zehn Jahre
Pfarrjugendführer gewesen. Wir hatten eine starke Jugendarbeit“,
blickt Grimm zurück. Auch mehrere Jahrzehnte später trifft sich die
Jugend in der Einrichtung. In den Sommerferien haben jedes Jahr über
200 Kinder und Jugendliche an dem Projekt „Ferien zu Hause“
teilgenommen. Zudem finden hier regelmäßig Veranstaltungen wie zum
Beispiel Konzerte, Vorträge oder Karnevalssitzungen statt. Viele
Gruppen, die das Jugendheim bisher nutzten, müssen nun umziehen,
darunter auch viele Senioren.

„Ohne das Jugendheim gibt es in ganz Dünnwald keinen Raum mehr für
Veranstaltungen, die Entscheidung der Kirchengemeinde ist nicht
nachvollziehbar“, sagt Grimm. Insgesamt 160.000 Euro hat der
Förderverein seit seiner Gründung für die seit vielen Jahren
geplante Sanierung des Gebäudes gesammelt. Ein Außenaufzug sollte
gebaut werden, um das Jugendheim für Senioren barrierefrei zu machen.
Dieser Außenaufzug hätte 80.000 bis 100.000 Euro gekostet, der
Förderverein sollte für ein Drittel der Kosten aufkommen. Den
Restbetrag hätte man in die Sanierung der Inneneinrichtung
investieren können.

Auch in der Vergangenheit hatte der Förderverein schon viel in die
Jugendeinrichtung investiert: „Erst im Dezember 2017 haben wir neue
Tische und Stühle für den Konferenzraum besorgt“, berichtet Grimm.
Besonders enttäuscht ist er über die fehlende Kommunikation mit dem
Erzbistum in den vergangenen Jahren: „Seit fünf Jahren bekommen wir
nur ausweichende Antworten zu Sanierung und Baumaßnahmen.“ Am 24.
März wird der Vorhang im Jugendheim Dünnwald nun endgültig fallen:
An diesem Tag findet in dem Haus eine Abschluss-Andacht mit Umtrunk
statt, direkt danach soll der Umbau beginnen.

Die Mitglieder des Fördervereins werden sich voraussichtlich Ende
dieses Jahres zur Auflösungsversammlung treffen. Zuvor soll es noch
eine Satzungsänderung geben, damit die gesammelten Spenden nicht mehr
an die Kirche fließen. Stattdessen möchte der Förderverein die
Beträge lieber an gemeinnützige Vereine in Dünnwald spenden. „Das
Geld soll auf jeden Fall in Dünnwald bleiben“, sagt Grimm.

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