Führung durch den Stammheimer Schlosspark
Mit offenen Augen durch die Natur

Manfred Hebborn erläuterte den Teilnehmern, dass ein Baum an seiner Rinde und seinem Habitus bestimmbar sei. | Foto: Hoeck
  • Manfred Hebborn erläuterte den Teilnehmern, dass ein Baum an seiner Rinde und seinem Habitus bestimmbar sei.
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Stammheim - (hh). Im Rahmen der 1.000-Jahr-Feier des Stadtteils Flittard im
Jahre 1989 erklärte sich Manfred Hebborn einst bereit, eine Führung
durch die Natur rund ums Veedel durchzuführen. „Das war im Grunde
der Anfang für die nachfolgenden Führungen, zumal die Leute
seinerzeit begeistert reagierten“, erklärt er heute. Seitdem lädt
der sympathische Rentner jeden Monat (außer November und Dezember)
als Angebot der Bürgervereine Flittard und Stammheim zur
naturkundlichen Wanderung ein, die schon längst regelmäßig von
einer Gruppe Stammbesucher begleitet wird.

Zur 350. Führung hatte Hebborn zu einem Spaziergang durch den
Stammheimer Schlosspark aufgerufen, und zwei Dutzend Interessierte
trotzten der frühen Uhrzeit und dem mäßigen Wetter. „Im
Schlosspark stehen mehr als 60 verschiedene Baumarten aus der ganzen
Welt, die einst Freiherr Franz Egon zu Fürstenberg-Stammheim zwischen
1828 und 1832 auch per Schiff herbeischaffen ließ. Sein königlicher
Gartenmeister Maximilian Weyhe kümmerte sich anschließend um das
Wohl der Bäume.“

Vorwiegend amerikanische Roteichen, Tulpen- und Ginkgobäume sowie
Platanen finden sich auf dem Areal, doch auch Pilzsammler kommen hier
auf ihre Kosten. „Wir werden heute bestimmt auch welche finden, doch
auch das Herbstlaub anhand seiner Struktur zu bestimmen, wird Teil der
rund dreistündigen Führung sein.“

Seit seiner Kindheit beschäftigt sich Manfred Hebborn mit der Natur.
„Mein Vater war ein Vogelliebhaber, doch das war nicht mein Ding.
Für mich war es eher faszinierend, die Zusammenhänge in der Natur zu
erkennen, denn alles hat irgendwie stets miteinander zu tun.“ Daher
ermahnte Hebborn seine Begleiter, mit offenen Augen durch die Natur zu
gehen. „Es gibt so viel zu sehen und zu entdecken. Man muss nur
dafür bereit sein. Leider sind viele Leute heutzutage für
Naturphänomene nicht empfänglich.“

Immer wieder stoppte Manfred Hebborn nach wenigen Metern und erteilte
Auskünfte zu Baumrinden, aber auch zu Gedenksteinen und Skulpturen.
„Die Roteiche erkennt man an der dicken Borke, die sie vor Frost
schützen soll. Doch den gibt es hier ja selten. Aufgrund des milden
Klimas gedeihen daher hier auch die asiatischen Platanen sehr gut.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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