Kulturbunker wil Integration vorantreiben
Mülheim soll Heimat für alle werden
Mülheim - (pas). Der Kulturbunker ist auch Regierungssitz. Ein Banner an der
Hausfassade verkündet schließlich: „Mülheimer
Heimatministerium“. Doch handelt es sich nicht um einen Ableger des
Seehofer-Ministeriums, sondern um ein Projekt des Hauses, das im
Frühjahr startete.
„Wir befinden uns hier mitten in Mülheim, wo Menschen aus den
unterschiedlichsten Kulturen leben“, erläutert Sevgi Demirkaya,
Mitarbeiterin des Kulturbunkers. Rund die Hälfte der Einwohner
Mülheims stamme aus Italien, Portugal, Griechenland, der Türkei,
Russland, Bulgarien, Syrien, dem Irak, Afghanistan und aus
verschiedenen afrikanischen Ländern. „In den nächsten drei Jahren
werden wir als ‚MülHeiMin‘ dieser Vielfalt Rechnung tragen und
dazu beitragen, dass Mülheim für alle eine Heimat ist oder wird“,
sagt Demirkaya.
Dabei sollen Gemeinsamkeiten gepflegt werden und Unterschiede bewusst
zur Geltung kommen. Das Projekt ist in drei Etappen aufgeteilt: Im
ersten Jahr („Heimatgeschichte(n)“) geht es um die jeweilige
Heimat, aus der die Mülheimer stammen. In Ausstellungen, Workshops,
Theater- und Musik-Aufführungen sowie Festen und mittels einer
interaktiven App soll Mülheim anhand von Orten und Personen der
Migrationsgeschichte erlebbar werden.
Im zweiten Jahr („Heimat jetzt!“) geht es darum, wie das
Miteinander der Mülheimer heute funktioniert. Dazu werden erneut
zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen angeboten. „Im dritten Jahr
führen wir den Ideenwettbewerb ‚Heimat, los!‘ durch über die
Zukunft unseres Zusammenlebens“, erklärt Demirkaya. Die gesammelten
Ideen würden anschließend vorgestellt und die Besucher könnten
abstimmen, welches Modell ihnen am besten gefällt.
Der Kulturbunker arbeitet während des Projekts eng mit dem
Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland
(DOMiD), mit der Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultureller Zentren,
Theaterkünstlern, Filmemachern, Musikern und anderen zusammen. Das
„Mülheimer Heimatministerium“ wird durch das Land gefördert.
Die nächste Veranstaltung „Werkstattgespräche im
Heimatministerium“ am 22. Juni, um 18.30 Uhr, beschäftigt sich mit
der Geschichte der Gastarbeiter. Der Eintritt ist frei.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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