Demonstration des Glaubens
Mülheimer Gottestracht „Papagenos Rheinfahrt“

Die Mülheimer Gottestracht beginnt mit der Landproession und setzt sich mit der Schiffsprozession und dem Segen für Strom und Land fort. | Foto: Michael Feithen
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  • Die Mülheimer Gottestracht beginnt mit der Landproession und setzt sich mit der Schiffsprozession und dem Segen für Strom und Land fort.
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MÜLHEIM - (red). Fronleinleichnam ist das Fest, an dem die katholischen
Kirchengemeinden das Allerheiligste in Form einer geweihten Hostie in
prunkvoll verzierten Monstranzen durch die Straßen tragen.

In Mülheim, wird eine Land- und Schiffsprozession, die Mülheimer
Gottestracht, durchgeführt, denn früher hing das Wohl der Mülheimer
vom Rhein ab. Mit dem Segen über das Land der ehemals freien Stadt
Mülheim und den Strom erbaten und erbitten sich noch heute die
Bürger Gottes Segen für ihre tägliche Arbeit. Einer Legende nach
entstand die Mülheimer Gottestracht als die Tochter eines Schiffers
auf dem Schiff in Höhe Mülheim lebensbedrohlich erkrankte. Der
Pfarrer wurde mit einem Nachen geholt und brachte dem sterbenden Kind
die Kommunion.
Die erste Erwähnung findet die Gottestracht in einem „Weistum“
(historische Rechtsquelle Anm. d. Redaktion) des 16. Jahrhunderts. Und
als 1914 Mülheim eingemeindet wurde zur Stadt Köln, da wurde im
Eingemeindungsvertrag festgehalten, dass die Stadt Köln für den
Erhalt der Mülheimer Gottestracht eintritt.
Heute zieht die Landprozession von der Liebfrauen Kirche zur
Schiffsanlegestelle an der Clemenskirche, wo das Allerheiligste auf
das Schiff getragen wird. Begleitet von großen und kleinen Schiffen
aber auch von Ruderbooten fährt das Hauptschiff flussaufwärts bis
zur früheren Stadtgrenze Mülheims. Von dort lässt sich die MS
RheinFantasie der KD bis zur Clemenskirche treiben. Vorn auf dem
Schiff ist der Altar aufgebaut und von dort wird der Segen über Strom
und Land gespendet. Seit 1802 begleiten die St. Sebastianus Schützen
aus Mülheim das Allerheiligste.
Die Mülheimer Gottestracht steht in diesem Jahr unter dem Motto
„Papagenos Rheinfahrt“ und zeigt damit die Berührungspunkte mit
den Vögeln des Himmels, die weder säen noch ernten und gerade
deshalb vom Schöpfer gepflegt werden.
Am Donnerstag, 15. Juni wird um 9 Uhr in der Liebfrauenkirche
(Regentenstraße 4)  die Eucharistie gefeiert. Zelebranten sind das
Pastoralteam der Kirchengemeinde St. Clemens und Liebfrauen. Pater von
Hatzfeld führt durch den Gottesdienst. Die Landprozession zieht über
die Regentenstraße, zum Norbert-Burger-Haus (Statio), die Mülheimer
Freiheit, Peter-Müller-Straße zum Mülheimer Ufer. Dort beginnt um
11 Uhr die Schiffsprozession. Parallel wird um 11 Uhr in St. Clemens
(Mülheimer Ufer) die Eucharistie gefeiert. Der Abschluss der
Gottestracht ist gegen 12.30 Uhr an St. Clemens.
Für das Prozessionsschiff benötigt man eine Karte. Diese ist noch
heute, 14. Juni, von 10 bis 18 Uhr im Pfarrbüro St. Elisabeth
(Elisabeth-Breuer-Straße 46) erhältlich.

Die Mülheimer Gottestracht beginnt mit der Landproession und setzt sich mit der Schiffsprozession und dem Segen für Strom und Land fort. | Foto: Michael Feithen
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