Rhein-Gymnasium spielt Simon Stephens

Punk Rock im Keller

Mülheim - (sf). Einen kleinen schäbigen Kellerraum, der sonst als
Abstelllager für Requisiten und Bandzubehör dient, wählte der
Projektkurs „Englisches Theater“ des Rhein-Gymnasiums als Kulisse
für die Aufführung seines diesjährigen Theaterstücks. Der Spielort
erwies sich als perfekter Raum, denn die Umgebung vermittelte bereits
die düstere Atmosphäre, die auch in dem aufgeführten Stück „Punk
Rock“ herrscht.

Das von Simon Stephens geschriebene Theaterstück, das die Schüler
unter der Leitung von Mirko Dombrowsky in diesem Schuljahr intensiv
vorbereitet und einstudiert haben, zeigt den Alltag an einer
Privatschule in England. Als die Schülerin Lilly neu an diese Schule
kommt und ihre Mitschüler kennenlernt, sieht zunächst noch alles
nach einem ganz gewöhnlichen Alltag aus.

Schüler stehen unter Leistungsdruck, suchen nach Anerkennung, einige
fühlen sich ausgeschlossen. Doch dann spitzt sich die Lage zu,
Mobbing und Ausgrenzung bestimmen den Schulalltag, Eifersucht und
Lügen greifen in die Szenerie ein und eskalieren in
Wahnvorstellungen. Die Katastrophe scheint vorprogrammiert.

Nach der heiteren Komödie „Pride & Prejudice“ im vergangenen Jahr
hat Kursleiter Dombrowsky  mit dem Theaterkurs ein tragisches Stück
gewählt, in dem Alltagsthemen bewusst auf die Spitze getrieben
werden. Kritisch setzt sich das Stück mit Fragen auseinander, wann
man als Außenstehender eingreifen muss und was passiert, wenn man
nicht eingreift.

Für den Zuschauer spannend war das Stück auch dank der sehr guten
Interaktion der Schüler, die nicht nur schauspielerisch überzeugen,
sondern auch jede Menge Spaß daran haben, das gesamte Stück in
englischer Sprache aufzuführen.