Scarlett gerät in die Opferrolle

Rheingymnasiums zeigte „Girls like that“

MÜLHEIM - (dc). Eigentlich ist Scarlett ein Mädchen wie jedes andere auch.
Sie lernt an der St. Helen`s Schule. 20 Mädchen wurden nach einem
strengen Auswahlverfahren für diese Schule ausgesucht. Sie merkten
schnell, dass sie etwas ganz Besonderes waren – und schlossen
deshalb einen Bund fürs Leben.
Mittlerweile sind Jahre vergangen. Die Mädchen gehen auf eine
weiterführende Schule und sind weiterhin eine verschworene
Gemeinschaft. Bis eines Tages im Unterricht alle Handys der Mädchen
aufblinken und piepen und ein Nacktfoto von Scarlett auftaucht. Binnen
weniger Augenblicke weiß die ganze Schule davon.
Der kanadisch-britische Autor Evan Placey beschreibt in „Girls like
that“ mit direkten Worten, wie grausam Kinder und Jugendliche werden
können, wenn sie sich zu einer Gruppe formieren und ein gemeinsames
Opfer gefunden haben.
Dieses Theaterstück wurde nun unter der Leitung von Mirko Dombrowsky
anlässlich des Projektkurses „Englisches Theater im Rahmen des
R(h)einkultur-Programms“ des Rheingymnasiums in Mülheim
aufgeführt. „Meine Schüler haben sehr viel Zeit, Mühe und
Enthusiasmus in dieses Projekt investiert“, freute sich Dombrowsky.
Seit 2000 werden am Rheingymnasium Theaterstücke unter seiner Regie
aufgeführt.
„Wir hatten mehrere Theaterstücke zur Auswahl und haben uns ganz
bewusst für ‚Girls like that‘ entschieden“, erzählen Pia
Gaisbauer und Hanna-Lena Boll. „Wir fanden, dass das Stück sehr
aktuell ist und zu uns passt, denn unsere Theatergruppe besteht wie
das Original auch nur aus Mädchen und einem Jungen.“
„Die Proben waren recht anstrengend“, verriet Pia Gaisbauer, die
im Stück die Scarlett spielt. „Aber es hat auch sehr viel Spaß
gemacht.“ Das Theaterstück in der Aula des Rheingymnasiums war am
Tag der Premiere ausverkauft, die Inszenierung des anspruchsvollen
Stücks in englischer Sprache hervorragend umgesetzt.