Else Pillmann „tanzte" durchs Leben
Rückblick auf ein Jahrhundert
Dünnwald - (ha). Konkurrenzlose Kindheit: In der frühen Schulzeit konnte kein
Arzt, kein Pilot, keine Krankenschwester oder Lehrerin mit den Berufen
von Else Hanas Eltern mithalten, denn diese waren im Wuppertaler
Stadtzentrum Inhaber eines Schokoladengeschäfts.
„Das war jeden Tag aufs Neue verführerisch, einfach traumhaft, aber
meine Mutter war streng und hat stets darauf geachtet, dass ich nicht
zu viele Süßigkeiten bekomme, sonst wäre ich schnell aus den Fugen
geraten. Als Kind war es herrlich, ein eigenes Schokoladenland zu
haben“, gesteht die Zeitzeugin, die ihren 100. Geburtstag feierte.
Geboren in Elberfeld, half das einzige Kind aus einer
deutsch-böhmischen Ehe im elterlichen Laden aus, begann jedoch nach
ihrem Schulabschluss eine kaufmännische Lehre. „Das erschien
sicherer. Letztlich bin ich dann auch in meiner Anstellung
geblieben“, berichtet die Rentnerin.
Eine frühe Ehe mit dem Offizier Theo Pillmann endete mit dem Tod des
Gatten im Krieg. Einige Jahre später heiratete die Witwe den Bruder
ihres verstorbenen Mannes, Hugo, der als Architekt tätig war. Aus den
Partnerschaften stammen sieben Kinder. In der Domstadt lebt die
mehrfache Groß- und Urgroßmutter seit sechs Jahren.
Neben der Erziehung ihrer Kinder, der Führung des eigenen Haushalts
und einer späteren nebenberuflichen Arbeit im Reinigungsunternehmen
ihrer Tochter hegte die Seniorin eine lebenslange Leidenschaft für
die Musik: „Ich habe mit meinem zweiten Mann 40 Jahre zu allen
möglichen Stilen getanzt. Egal, ob Klassik, Volksmusik oder Schlager,
wir haben es immer genossen. Bis vor drei Jahren war ich tänzerisch
sogar noch mit meinem Rollator unterwegs. Irgendwann ging es dann
leider nicht mehr. Aber ich glaube, durch die viele Bewegung bin ich
heute noch sehr elastisch. Meine CDs habe ich natürlich immer noch
hier“, freut sich die Bewohnerin des Herz-Jesu-Stift.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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