Fassungslos und verärgert
Sanierung mit Verzögerungen und Kostensteigerungen
MÜLHEIM - (tau). Unter dem Tagesordnungspunkt 7.2.4 stand die anstehende
Sanierung der Mülheimer Brücke auf der Tagesordnung der
Bezirksvertretersitzung. Bündnis 90/Die Grünen fragten nach dem
aktuellen Stand in Sachen Sanierung an, da diese aufgrund der
ebenfalls dringend zu erneuernden Zoobrücke verschoben worden war.
Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs bemerkte, „dass es mit dem Thema
ja erst im Herbst los geht“, dementsprechend wurde der Punkt
lediglich zur Kenntnis genommen. Einen Tag später wurde bekannt, dass
die Sanierung nun statt 116 bis zu 187 Millionen Euro kosten soll.
Die Baumaßnahme sollte bereits 2012 beginnen, bisher wurde die
Sanierung mehrfach verschoben. Ursprünglich waren einmal 35,1
Millionen Euro vorgesehen, von dieser Summe ist man inzwischen weit
entfernt.
Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs formulierte „ Fassungslosigkeit
und Ärger“ in Form eines offenen Briefs an die
Oberbürgermeisterin. Er kritisierte dabei vor allem die mangelhafte
Kommunikation und Information der politischen Gremien einschließlich
der Bezirksvertretung Mülheim. Bereits im letzten Jahr, als bekannt
wurde, dass die Sanierung verschoben werden muss, gab es einen
vergleichbaren Ablauf: Auch hier tagte die Bezirksvertretung Mülheim,
der Punkt stand auf der Tagesordnung, doch es gab keine entsprechende
Information. Fuchs bemängelt, dass sich Verkehrsdezernentin Andrea
Blome bisher nicht in Mülheim vorgestellt habe. „Gesprächsthemen
gibt es neben der Mülheimer Brücke reichlich, Verkehrs- und
Mobilitätskonzept Mülheim Süd, das seit Jahren geforderte
Verkehrskonzept Holweide, die Bergisch Gladbacher Straße, der
Clevischer Ring, die Schadstoff- und Lärmbelastung, Stadtbahnlinie
Mülheim Süd bis Leverkusen, aktuelle Straßenbaumaßnahmen in
Mülheim und vieles mehr“, so die Liste des Bezirksbürgermeisters.
Allerdings habe sich die Verkehrsdezernentin inzwischen bei ihm
gemeldet und den Sachverhalt geklärt, so Fuchs weiter. Blome
erklärte, dass die Beschlussvorlage für die Beteiligung der
politischen Gremien sich in der verwaltungsinternen Abstimmung befinde
und dass es sich bei den genannten Zahl um einen Budgetrahmen handele.
Die Bezirksvertretung werde nach der Sommerpause informiert.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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