Jubiläum
Schule der zweiten Chance

Gudrun Hersebrock (2.v.l. vorne) zusammen mit den Vorstandsmitgliedern des Vereins zur Förderung abschlussbezogener Jugend- und Erwachsenenbildung Claudia Klein, Marie-Theres Ley und Dieter Göbel (vordere Reihe) sowie Hildegard Fuhrmann, Rolf Heesel, Dezernent Bezirksregierung und Fred Balsam, Vizepräsident der Handwerkskammer zu Köln.   | Foto: Flick
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  • Gudrun Hersebrock (2.v.l. vorne) zusammen mit den Vorstandsmitgliedern des Vereins zur Förderung abschlussbezogener Jugend- und Erwachsenenbildung Claudia Klein, Marie-Theres Ley und Dieter Göbel (vordere Reihe) sowie Hildegard Fuhrmann, Rolf Heesel, Dezernent Bezirksregierung und Fred Balsam, Vizepräsident der Handwerkskammer zu Köln.  
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Mülheim - (sf). Mit einem großen Jubiläumsfest feierte die Tages- und
Abendschule Köln (TAS) ihr 20-jähriges Bestehen. Seit 1996 bietet
die Ersatzschule jedes Jahr rund 1.200 Jugendlichen und jungen
Erwachsenen die Möglichkeit, ihren Schulabschluss nachzuholen. Dabei
haben die Schüler die Möglichkeit, den Hauptschulabschluss nach
Klasse 10, den Mittleren Abschluss mit Zentraler Abschlussprüfung
oder die Fachhochschulreife zu erlangen. Eröffnet wurde das
Jubiläumsfest international: Die Schüler, die aus 55 verschiedenen
Nationen stammen, begrüßten die Gäste in ihren Herkunftssprachen.

An der Tages- und Abendschule lernen Schüler, denen es aus
unterschiedlichen Gründen nicht gelungen ist, in der Regelschulzeit
einen Abschluss zu erlangen. Ein zermürbtes Elternhaus, eine
langfristige Krankheit oder Sprachschwierigkeiten bei Schülern mit
Migrationshintergrund können Ursachen sein. „Die Gründe, weshalb
die Schüler aus der Schule rausfliegen, sind sehr vielfältig",
berichtet Gudrun Hersebrock, Schulleiterin der TAS. „Viele unserer
Schüler sind irgendwo aus dem System rausgefallen", erklärt Helmut
Zinnkann, Leiter Sozialpädagogik und Übergangsmanagement der TAS.
Die Mülheimer Ersatzschule fängt diese jungen Menschen auf und
bietet ihnen eine zweite Chance, die die Schüler mit hoher Motivation
annehmen: „Diejenigen, die zu uns kommen, zeigen den Willen, sich in
die Gesellschaft integrieren zu wollen", sagt Zinnkann.

Damit es beim zweiten Anlauf auch tatsächlich mit dem Schulabschluss
klappt, bietet die TAS den Schülern auf verschiedenen Ebenen
besondere Unterstützung an. Wer an die TAS kommt, erhält eine
individuelle Förderung, dazu zählen beispielsweise ein intensives
Sprachtraining und eine persönliche Unterstützung beim Übergang von
der Schule ins Berufsleben. Jedem Schüler steht im letzten Semester
eine Betreuungsperson zur Seite, die auch noch zum Beginn der
Ausbildungszeit an seiner Seite bleibt. „Viele Absolventen, die
einen Ausbildungsplatz bekommen haben, werden im ersten halben Jahr
von Ausbildungscoaches weiter betreut", erklärt Marie-Theres Ley,
Vorstandsvorsitzende des Vereins zur Förderung abschlussbezogener
Jugend- und Erwachsenenbildung, unter dessen Trägerschaft sich die
Schule befindet.

Die TAS kann eine sehr erfolgreiche Bilanz ziehen. „Die Quote derer,
die uns mit Erfolg verlassen ist sehr hoch", berichtet Zinnkann. In
den vergangenen 20 Jahren haben knapp 12. 000 Schüler ihren
Schulabschluss an der TAS nachgeholt. Durchschnittlich 40 Prozent
konnten sofort nach Schulende auf dem 1. Arbeitsmarkt eine Stelle
finden. Bei den übrigen Schülern haben bis auf lediglich sechs
Prozent zu einem späteren Zeitpunkt eine Arbeitsstelle gefunden. Doch
an der TAS geht es nicht nur im den schulischen Erfolg: „Auch die
Verarbeitung psychologischer Probleme kann als Erfolg verzeichnet
werden", betont Zinnkann. Zufrieden kann die TAS mit der sehr geringen
Abbrecherquote sein: Diese liegt im ersten Semester bei null, im
zweiten und dritten Semester bei lediglich acht Prozent.

Gudrun Hersebrock (2.v.l. vorne) zusammen mit den Vorstandsmitgliedern des Vereins zur Förderung abschlussbezogener Jugend- und Erwachsenenbildung Claudia Klein, Marie-Theres Ley und Dieter Göbel (vordere Reihe) sowie Hildegard Fuhrmann, Rolf Heesel, Dezernent Bezirksregierung und Fred Balsam, Vizepräsident der Handwerkskammer zu Köln.   | Foto: Flick
Schüler aus 55 verschiedenen Nationen besuchen die Tages- und Abendschule (TAS) Mülheim. Beim Jubiläumsfest begrüßten sie die Besucher in ihren Herkunftssprachen.  | Foto: Flick
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