Kirchengemeinden wahren den Kontakt
Videoandachten und Ostergrüße per Post

Die Kirche St. Joseph ist für persönliche stille Gebete an festgelegten Zeiten zugänglich. | Foto: Hoeck
  • Die Kirche St. Joseph ist für persönliche stille Gebete an festgelegten Zeiten zugänglich.
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Dellbrück/ Holweide - (hh). Seit Mitte März sind alle Kirchen geschlossen, was zur Folge
hat, dass insbesondere die Gottesdienste als verbindendes
gemeinschaftliches Element nicht mehr zelebriert werden können.
Immerhin: Viele Kirchen im Bezirk öffnen ihre Türen, um den Menschen
zu bestimmten Zeiten die Möglichkeit für ein Gebet oder zum
Entzünden einer Kerze zu geben.

„Als Priester feiern wir momentan die Heiligen Messen ohne Gemeinde,
dafür aber umso stärker für die Gemeinde. Wir beten auch weiterhin
in den Anliegen, die uns die Gläubigen telefonisch oder per Mail
zukommen lassen“, sagt Sebastian Bremer, leitender Pfarrer im
katholischen Seelsorgebereich Dellbrück/ Holweide.

Als Zeichen der zwar räumlich getrennten, aber geistigen
Verbundenheit werden jeden Sonntag um 19.30 Uhr die katholischen
Kirchenglocken geläutet; eine halbe Stunde zuvor laden die
evangelischen Gemeinden zu einem Moment der Besinnung und des Gebets
ein.

Viel läuft inzwischen auch über das Internet. Während etwa in den
katholischen Gemeinden ein „Lied der Woche“, gespielt von der
hauptamtlichen Seelsorgebereichsmusikerin Anja Dewey und untermalt mit
Bildern der Gemeindekirchen, heruntergeladen werden kann, sonntags ein
geistliches Wort auf der Webseite erscheint und kurze Andachten in
Videoform erscheinen, informiert die evangelische Kirchengemeinde
Dellbrück-Holweide über aktuelle Maßnahmen und Angebote, ruft aber
auch zur Hilfe für Bedürftige auf.

„Sonntags bleiben auch wir mit einer Online-Andacht in Verbindung
mit der Gemeinde. Für uns eine Neuerung, die aber guten Anklang
findet. Darüber hinaus versuchen wir, die Personen, die kein Internet
nutzen,  über das Telefon oder postalisch zu erreichen. Dabei sind
wir sehr auf die Aufmerksamkeit anderer angewiesen, die uns
gegebenenfalls Hinweise geben können“, erläutert Pfarrerin Sybille
Noack-Mündemann.

Zum Osterfest planen katholische und evangelische Gemeinden eine
gemeinsame musikalische Aktion, die im Rahmen der Möglichkeiten
erlaubt ist und den Menschen das Fest ins Bewusstsein rücken soll.
Älteren Gemeindemitgliedern möchten die Gemeinden St. Joseph und St.
Mariä Himmelfahrt zudem einen postalischen Ostergruß zusenden.

Abstriche müssen jedoch aktuell bei Beerdigungen gemacht werden.
„Diese finden direkt am Grab im kleinen Kreis der Hinterbliebenen
statt. Wir tragen dafür Sorge, dass in einer kurzen Ansprache dennoch
das Leben eines jeden Verstorbenen gewürdigt wird. Die
Trauergespräche mit den Angehörigen können aber leider nur
telefonisch geführt werden“, erklärt Pfarrer Bremer.
Grundsätzlich sind die Pfarrbüros weiterhin besetzt, die Küster
sorgen sich wie gewohnt um die Kirchen, und auch die Pfarrer und
Pfarrerinnen gehen ihrer Arbeit nach und können telefonisch oder per
Mail kontaktiert werden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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