30 Jahre ABC Höhenhaus
Vor allem Langzeitarbeitslose brauchen Unterstützung

Sabine Brüsting begleitet seit einigen Jahren Ramazan Duran und seine Familie in der Arbeitslosen- und Sozialberatung des ABC Höhenhaus. | Foto: priv
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HÖHENHAUS - (tau). 30 Jahre, das ist eine lange Zeit – vieles hat sich
verändert, in der Gesellschaft ebenso wie im Veedel. Dies weiß auch
Sabine Brüsting, Leiterin des Arbeitslosen- und BürgerCentrum (ABC).

Seit 25 Jahren leitet sie das Haus: „Der Stadtbezirk Mülheim hat in
dieser Zeit leider auch einige Traditionsunternehmen verloren, dadurch
sind durchaus Arbeitstellen weggefallen“. Auch Peter Krücker,
Vorstand des Caritasverbandes, erinnert sich: „Zunächst ging es vor
allem um das Problem der Jugendarbeitslosigkeit“. Die beiden wissen,
dass gerade in einem Stadtbezirk wie Mülheim überdurchschnittlich
viele Einwohner mit vielfältigen Problemlagen leben. Im Rahmen eines
Pressegesprächs, welches anlässlich des Jubiläums geführt wurde,
betonten beide, dass sich bundesweit die Zahl der Arbeitslosen
halbiert habe, die Anzahl der Langzeitarbeitslosen, die seit Jahren
ohne Job und Perspektive sind, aber unverändert hoch sei.
„In den 30 Jahren ist die Zahl der Beratungen immer weiter
gestiegen“, berichtet Brüsting. Aktuell seien es rund 900
Beratungen im Jahr, die von zwei Mitarbeiterinnen mit jeweils einer
halben Stelle geleistet werden. Einer der vielen Hilfesuchenden ist
Ramazan Duran (43). Der Vater von drei Kindern, ist seit acht Jahren
arbeitslos. Er verlor seine Stelle, als die Firma insolvent wurde.
„Ich bin froh, dass Sabine Brüsting mir geholfen hat. Im Arbeitsamt
hatte niemand Zeit für eine Beratung“, so Duran. Auch seine Frau
wurde bei den Bewerbungen unterstützt und hat inzwischen eine
Vollzeitstelle. „Wir waren damals am Ende, ich wäre am liebsten nur
noch weggelaufen“, schildert Duran die belastende Situation.
„Jetzt sehen wir wieder eine Perspektive für uns.“
Das ABC Höhenhaus wurde 1987 von einer Elterninitiative gegründet,
der Caritasverband übernahm die Trägerschaft. Zunächst waren es vor
allem Jugendliche, die im Übergang von Schule zu Ausbildung und Beruf
beraten und begleitet wurden. Später kamen mehr und mehr auch
erwachsene Rastsuchende zu der Institution. Inzwischen suchen viele
Menschen mit Migrationshintergrund und Flüchtlinge hier
Unterstützung. Die Beratungsstelle erhält eine Finanzierung als
Erwerbslosenberatungsstelle über das Land NRW, zunächst bis Ende
2017. Ein Neuantrag für weitere drei Jahre ist bereits gestellt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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