Gegen jegliche Form von Diskriminierung
Wir sind alle gleich!
Von Homophobie über Rassismus und Antisemitismus bis hin zu Sexismus: Viele Arten von Diskriminierung sind im Schulalltag allgegenwärtig, oft sogar ohne dass es den Schülerinnen und Schülern bewusst ist.
von Sebastian Flick
Mülheim. Mit einem großen Projekttag möchte das Rhein-Gymnasium Mädchen und Jungen aller Jahrgangsstufen für Toleranz und Gleichberechtigung sensibilisieren: Am 11. März findet in der Schule der „Tag der Diskriminierung“ statt. Die Vorbereitungen für das ganztägige Programm laufen bereits seit mehreren Wochen auf Hochtouren. Organisiert wird der Projekttag von einer vierköpfigen Schülergruppe. „Wir hatten bereits Unterschriften für das Zertifikat Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage gesammelt. Doch die Unterschriften-aktion allein war uns zu wenig. Wir hatten uns gesagt, da muss mehr passieren“, berichtet Jemima Meißner, die den Projekttag gemeinsam mit ihrer Mitschülerin Emely Leyck Dieken ins Leben gerufen hat. Zusammen mit zwei weiteren Schülern haben die beiden 18-Jährigen ein neues Konzept für einen Projekttag entwickelt, an dem sie das Thema Diskriminierung in all seinen Facetten in den Fokus rücken möchten. „Uns ist es ein persönliches Anliegen, über Diskriminierung aufzuklären“, erklärt Emely, die auch den Regenbogen-Club an ihrer Schule gegründet hat. In den Winterferien hatten sie bereits begonnen, Ideen zur Durchführung des Projekttages zu sammeln. Das Ergebnis präsentierten sie der Lehrerschaft, die von dem Engagement beeindruckt war. „Ich finde es großartig, dass Jemima und Emely sich so sehr für den Projekttag einsetzen. Bei mir haben die beiden offene Türen eingerannt“, lobt Schulleiter Marco Isermann das Engagement.
Am 11. März wird es von 8 bis 16 Uhr ein ganztägiges Programm für alle Jahrgangsstufen geben. Die Schülerinnen und Schüler werden zwischen verschiedenen Themenräumen wechseln, an Workshops teilnehmen, Erfahrungsberichte von Betroffenen hören und anschließend in Gesprächsrunden die einzelnen Stationen aufarbeiten. „Wir wollen kritisches Denken unterstützen. Es geht uns darum, dass alle Schüler Verhaltensmuster hinterfragen“, erklärt Emely. Zudem sollen die Gymnasiasten ermutigt werden, aktiv Zivilcourage zu zeigen und im eigenen Umfeld gegen Diskriminierung vorzugehen: „Da muss man früh mit anfangen“, sagt Emely. Der Projekttag soll aber auch betroffene Schüler ermutigen, Ansprechpartner in der Schule aufzusuchen und über ihre Situation zu reden.
Bis zum Projekttag gibt es für das Orga-Team noch viel zu tun: Materialien für Workshops müssen ausgewählt werden, Stundenpläne für den Projekttag erstellt und Infoflyer gedruckt werden. Die Gruppe um Emely und Jemima sucht derzeit noch weitere Personen, die Diskriminierung am eigenen Leib erlebt haben und am 11. März von ihren persönlichen Erfahrungen berichten möchten. Interessenten können sich per E-Mail melden unter sv@rhein-gymnasium.de
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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