Tempo 30 in ganz Buchforst?
Wird das Veedel bald ausgebremst?
Erst kürzlich hatte sich die Initiative Buchforst mobil mit einer Bürgereingabe zum Thema „Bewohnerparken“ zu Wort gemeldet. Jetzt legt sie nach. Die Forderung: Auf den großen Verkehrsachsen in Buchforst soll Tempo 30 gelten.
von Sebastian Flick
Buchforst. Demnach soll sowohl auf der gesamten Ost-West-Achse (Karlsruher/Heidelberger Straße) als auch auf der Nord-Süd-Verbindung (Waldecker Straße) die Höchstgeschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer reduziert werden. Beide Verkehrswege sind Hauptverkehrsstraßen mit sehr breiten Fahrbahnen. Insbesondere die Breite der Straßen animiert zahlreiche Verkehrsteilnehmer zum Rasen.
Obwohl dort auch viele Fußgänger unterwegs sind, fehlen Querungshilfen, die möglicherweise dazu beitragen könnten, dass Autofahrer den Fuß vom Gas nehmen. „Buchforst leidet unter der Raserszene“, berichtete Marek Fritsche von der Initiative Buchforst mobil bei der Vorstellung des Bürgerantrags in der Sitzung der Mülheimer Bezirksvertretung. Besonders deutlich werde dies auch am Kreisverkehr auf der Waldecker Straße: Zahlreiche Autofahrer, die von der Stadtautobahn kommen, fahren mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit in den Ort rein. Einige schwerwiegende Unfälle habe es deshalb am Kreisverkehr bereits gegeben.
Ein weiterer gravierender Grund, Buchforst in eine Tempo-30-Zone zu verwandeln, sei die Kindertagesstätte, die sich in zentraler Lage des Stadtteils und nur wenige hundert Meter vom Kreisverkehr befindet.
Würde die Forderung der Initiative, in einem Radius von 300 Metern um die Kindertagesstätte alle Straßen mit Tempo 30 auszustatten umgesetzt, wäre nahezu ganz Buchforst eine Tempo-30-Zone. Die Bezirksvertreter reagierten auf den Antrag mit allgemeiner Zustimmung, sahen die tatsächliche Umsetzung allerdings skeptisch: „Wir würden den Antrag gerne unterschreiben. Die Realität sieht aber anders aus. Die Stadt hat einen großen Maßnahmenkatalog, was die Einrichtung von Tempo-30-Zonen betrifft“, erklärte Winfried Seldschopf (Bündnis 90/Die Grünen). Geht es nicht direkt um eine Kita, eine Schule oder Lärmschutz, werde der Antrag in der Regel abgelehnt. Die Bezirksvertreter hatten daraufhin einstimmig die Verwaltung aufgefordert, die Wünsche der Bürgerinitiative ergebnisoffen bis zum Jahresende zu prüfen – unter besonderer Berücksichtigung der Kindertagesstätte.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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