In den „Thurner Hof" soll Leben zurückkehren
Wo bleibt das Nutzungskonzept?

Das ehemalige Herrenhaus der Gutsanlage „Thurner Hof“ wurde vermutlich bereits am Ende des 16. Jahrhunderts errichtet. Seit 2008 wurde und wird es bereits instandgesetzt. | Foto: Hoeck
  • Das ehemalige Herrenhaus der Gutsanlage „Thurner Hof“ wurde vermutlich bereits am Ende des 16. Jahrhunderts errichtet. Seit 2008 wurde und wird es bereits instandgesetzt.
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Dellbrück - (hh). Im Bauerngarten des „Thurner Hofs“ pulsiert das Leben.
Während vielfältige Bienenvölker die Streuobstwiese durchfliegen,
werkeln Aktive des Biogartens, entstanden 1988 durch einen
Arbeitskreis der damals hier mit einem Lehrgarten ansässigen
Volkshochschule, in Beeten. Still ist es hingegen weiterhin im zum
Gutshof-Gelände gehörenden einstigen Herrenhaus, das bis 2003 von
der VHS und von Dellbrücker Vereinen genutzt wurde und dem
Heimatverein als Archiv diente.

„Eigentlich wollte die Stadt als Besitzerin das im Fachwerkbau
errichtete Haus verkaufen, doch der Interessent zog sich seinerzeit
zurück“, erklärt Martin Schulz, Vorsitzender des Vereins der
Freunde und Förderer Biogarten Thurner Hof (VFF). Seit vielen Jahren
wünscht er sich mit seinen Mitgliedern die Wiederbelebung des
Gebäudes, das seit 2008 zunächst entkernt und anschließend in
mehreren Jahren aufwändig instandgesetzt wurde. Bis 2015 waren die
wesentlichen Arbeiten (darunter die Erneuerung von Böden, der
Elektrik, Heizungen und sanitären Anlagen) fachgerecht abgeschlossen.
„Danach wurden jedoch nur noch kleinere Tätigkeiten durchgeführt,
und letzte Arbeiten stehen bis heute noch aus“, ärgert sich
Vorstandsmitglied Ute Hartmann.

Nicht nur die rund 40 Vereinsmitglieder haben ein großes Interesse,
zu erfahren, wann denn mit einem endgültigen Abschluss der Arbeiten
und somit einer Wiederöffnung des Gebäudes zu rechnen sei. „Nach
über zehn Jahren liegt immer noch kein finales Nutzungskonzept für
das wirklich schön restaurierte Haus vor. Zudem scheint nach unseren
Informationen auch die stadtinterne Zuständigkeit nicht vollständig
geklärt zu sein“, erwähnt Schulz.

Um etwas sanften Druck in die Angelegenheit zu bringen, damit Bürger
und Vereine das Haus endlich nutzen können, hat sich der Verein in
einem offenen Brief unter anderem an die Oberbürgermeisterin, an
Fraktionen des Stadtrats und der Bezirksvertretung sowie an die
städtische Liegenschaftsabteilung gewandt. „Alle Voraussetzungen
einschließlich der Installation einer Feuerwehrzufahrt sind nach
unserem Ermessen erfüllt. Wir hoffen daher auf Aufklärung und auf
ein Ende des aktuellen Zustands noch in diesem Jahr.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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