Das „Starke Veedel Büro Mülheim" unterstützt soziale Projekte
Zusammenhalt stärken
(sf). Ihr Projekt kam damals hervorragend an und wurde ein voller
Erfolg: Hanna Ungar hatte im vergangenen Jahr einen Kreativ-Kurs für
Kinder aus der Nachbarschaft durchgeführt. Die Mädchen und Jungen
aus dem Keupstraßen-Viertel lernten unter Anleitung der
professionellen Grafik-Designerin den T-Shirt-Druck, erstellten
Collagen und arbeiteten mit Kreide an eigenen Kunstwerken. Die
Abschlussausstellung im Jugendladen, bei der die Kinder ihre
Ergebnisse präsentierten, stärkte noch einmal das Selbstbewusstsein
der jungen Teilnehmer. Ohne die finanzielle Förderung durch das
„Starke Veedel Büro Mülheim“ hätte der Workshop jedoch nie
realisiert werden können.
Vor knapp einem Jahr hatte das Büro an der Berliner Straße eröffnet
und die beiden Leiterinnen des Büros, Quartiersmanagerin Tilly Wagner
und Verfügungsfonds-Beraterin Emine Varchmin, ihre Arbeit
aufgenommen. Ihr Ziel ist es, das Engagement der Bürger in der
Nachbarschaft zu fördern und sie dabei zu unterstützen, eigene
Projekte auf die Beine zu stellen, die den Zusammenhalt im Sozialraum
stärken. In einem Verfügungsfonds stehen dazu insgesamt 170.000 Euro
bereit, die noch bis Ende des Jahres in mehreren Phasen ausgeschüttet
werden.
Seit dem Start im vergangenen Jahr konnten bereits 18 Projektanträge
mit einer Fördersumme in Höhe von insgesamt 75.000 Euro bewilligt
werden. Momentan liegen 14 weitere Anträge vor. „Das ist ein
großer Erfolg und zeigt, dass der Bedarf da ist“, sagt Emine
Varchim. Gefördert werden können lokale Initiativen, die ein Projekt
auf die Beine stellen, das den sozialen Zusammenhalt im Programmgebiet
– Mülheim-Nord, Buchheim und Buchforst – stärkt. Pro Antrag
können bis zu 5.000 Euro bewilligt werden.
Die Zusage der Förderung erhalten hat bereits das Projekt
„Dokomotive“: „Wir sind eine Gruppe von fünf Personen, die mit
einem Film-Workshop Begegnungen schaffen möchte“, erklärt Akiro
Hellgardt. Mit seinem Team plant der professionelle Filmemacher einen
viertägigen Workshop im Stadtteilzentrum I in Buchforst, bei dem die
jugendlichen Teilnehmer alles rund ums Filmedrehen lernen. Dabei soll
es aber auch darum gehen, dass die Jugendlichen unterschiedlicher
Herkunft miteinander ins Gespräch kommen und sich besser
kennenlernen. Über eine Zusage ihres Förderantrags freut sich auch
Sener Pelin, die ebenfalls eine Fördersumme in Höhe von 5.000 Euro
erhält, um Frauen mit Fluchterfahrung einen Trommelkurs anbieten zu
können. „Die Teilnehmerinnen sollen darin gestärkt werden, sich
Gehör zu verschaffen. Zudem möchte ich mit dem Kurs den Austausch
zwischen Frauen unterschiedlicher Herkunft stärken“, sagt Pelin.
Insgesamt gibt es bis Ende 2020 sieben Antragsphasen. Die aktuelle
Antragsphase endet am 15. April. Für Ende Oktober ist eine große
Ausstellung geplant, bei der alle Verfügungsfonds-Projekte
vorgestellt werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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