Stadt von Morgen
Zwei Jahre beschäftigte sich Schauspiel Köln mit der Zukunft Mülheims

Die Performancegruppe City Runner trat auf dem Festival „Die Stadt von morgen“ auf. | Foto: Flick
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  • Die Performancegruppe City Runner trat auf dem Festival „Die Stadt von morgen“ auf.
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MÜLHEIM - (sf). Reges Treiben am Rheinufer unter der Mülheimer Brücke:
Studierende der Kunstuniversität Linz bereiten gemeinsam mit Bürgern
Spaghetti Bolognese zu, die Performance-Gruppe „City Runner“
flitzt querbeet über den Platz. Ein junger Mann spricht einen kurzen
Text von zwei bis drei Sätzen in ein Mikrofon und geht ebenfalls
zügig weiter.

Eine junge Dame läuft zu einer Kiste, aus der sie einen Zettel nimmt
und liest das darauf stehende Zitat laut vor. Es ist ein Zitat eines
gebürtigen Mülheimers, der nach vielen Jahren in seine Heimat
zurückkehrt, die ihm jedoch völlig fremd geworden ist.
„Schmelzofen Mülheim“ nennt die Gruppe ihre Performance, in der
sie sich mit Texten und Zitaten von Mülheimern befasst, die vorab von
den Performern der Universität Bochum recherchiert und gesammelt
wurden. Diese außergewöhnliche Performance war ein Programmpunkt des
viertägigen Festivals „Die Stadt von morgen“, dessen
künstlerische Leitung die Regisseurin Eva-Maria Baumeister und die
Stadtplanerin Isabelle Finkenberger übernommen hatten.
Mit dem für alle Bürger kostenfreien Festival unter der Mülheimer
Brücke beendete das Schauspiel Köln sein zweijähriges Projekt
„Die Stadt von der anderen Seite sehen“. Neben Performances
verschiedener Schauspielgruppen standen an den vier
Veranstaltungstagen unter anderem auch Diskussionsrunden und Konzerte
auf dem Programm. Mit den einzelnen Programmpunkten präsentierte das
Schauspiel Köln auf künstlerische Art Antworten auf die Frage, wie
der Stadtteil Mülheim zukünftig aussehen soll und wie man hier leben
möchte. Dabei ging es insbesondere auch um die Frage, wie man den
großen dunklen Raum unter der Mülheimer Brücke besser gestalten und
nutzen kann. Das Schauspiel Köln hatte den Platz in einen Theatersaal
verwandelt, zudem gab es Live-Musik auf einer auf dem Rhein
platzierten Konzertbühne. 
Dem Abschlussfestival voraus gingen in den vergangenen zwei Jahren vom
Schauspiel Köln veranstaltete Workshops, Diskussionsrunden und
Inszenierungen sowie künstlerische Interventionen, die dabei helfen
sollten, Antworten auf die Frage, wie man öffentliche Räume in
Mülheim besser nutzen könnte, zu finden. Oftmals wurden dabei auch
Anwohner auf die  unterschiedlichste Art einbezogen. Ziel des
Langzeit-Projekts war es, Einfluss zu nehmen auf die Entwicklung des
Stadtteils und auf künstlerische Art Vorschläge zu sammeln für die
Neugestaltung des Platzes unter der Mülheimer Brücke.

Die Performancegruppe City Runner trat auf dem Festival „Die Stadt von morgen“ auf. | Foto: Flick
Zitate von Mülheimer Bürgern bildeten den Inhalt der Performance „Schmelzofen Mülheim“. | Foto: Flick
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