Telekom Baskets trafen auf die Köln 99ers
Ein Zeichen setzen für die Inklusion
Von Alexander Büge
Menschen mit Behinderung gilt es bestmöglich in die Gesellschaft zu integrieren. Ihre Leistung wird aber nur selten gewürdigt, gerade im Bereich des Sports. Um das zu ändern, kam es am vergangenen Freitag in der Sporthalle im Bergischen Ring zu einem Treffen der besonderen Art.
Denn fünf Spieler des Basketball-Bundesligisten Telekom Baskets Bonn trainierten gemeinsam mit den Rollstuhlbasketballern der Köln 99ers, um ein Zeichen für die Inklusion zu setzen. Dabei wurde den Spielern des aktuellen Champions-League-Siegers klar, welche sportlichen Höchstleistungen ihre Kollegen im Rollstuhl tatssächlich vollbringen. Während die „Rolli-Profis“ Würfe von der 6,75 Meter weit entfernten Dreipunktelinie lockerleicht im 3,05 Meter hohen Korb versenkten, taten sich die Bonner Spieler dabei aus dem Rollstuhl heraus deutlich schwerer. „Es war trotzdem eine sehr schöne Erfahrung“, sagt Baskets-Flügelspieler Florian Koch. „Man muss dabei nicht nur seinen Körper, sondern auch noch die Bewegungen im Rollstuhl koordinieren. Nachdem ich dies nun selbst ausprobieren durfte, habe ich jetzt einen noch größeren Respekt vor den Leistungen der Rollstuhlbasketballer.“
Dass diese mehr Aufmerksamkeit verdient hätten, liegt für die Profi-Basketballer der Telekom Baskets auf der Hand. „Es gibt viele Paralleln zum Basketball. Es geht schnell rauf und runter und mit den Rollstühlen unheimlich zur Sache“, sagt Koch. „Deshalb macht es bei diesem Sport auch großen Spaß, sich ein Spiel anzuschauen, wozu ich jeder sportbegeisterten Person nur raten kann.“
Gleichzeitig ist klar: Die Bedingungen für Rollstuhlbasketballer im Speziellen sowie Rollstuhlfahrer im Allgemeinen müssen sich im Alltag weiter verbessern. Und Köln könnte dabei zukünftig eine Vorreiterrolle einnehmen. Schließlich gibt es seitens der Köln 99ers gemeinsam mit den Kölner Haie den Wunsch, einen inklusiven Sportpark in Stammheim entstehen zu lassen. Mit Hilfe der Stadt soll ein hochmoderner Komplex gebaut werden, in dem Sportler mit und ohne Behinderung gemeinsam trainieren und ihre Sportart unter professionellen Bedinungen ausüben können.
Doch das 50 Millionen Euro teure Vorhaben geriet zuletzt ins Stocken, wie und ob es überhaupt finanziert werden kann, steht trotz jahrelanger Planung auf der Kippe. Dabei würde mit dem inklusiven Sportpark in Stammheim ein Vorzeigeprojekt geschaffen werden, das die Trainingsbedingungen von behinderten Menschen in Köln und Umgebung massiv stärken würde. Ein Vorhaben eben, dass diesen Menschen zu gönnen wäre, auch aufgrund ihrer Leistung, die sie regelmäßig auf dem Spielfeld erbringen.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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