Eifeler Buchmesse
Eine rundum gelungene Veranstaltung

48 Beiträge wurden zur Teilnahme am Jugendliteraturpreis eingereicht. Die Sieger wurden im Rahmen der Buchmesse ausgezeichnet.  | Foto: TS/ProfiPress
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  • 48 Beiträge wurden zur Teilnahme am Jugendliteraturpreis eingereicht. Die Sieger wurden im Rahmen der Buchmesse ausgezeichnet. 
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Nettersheim - (pp). Ein gut gefülltes Holzkompetenzzentrum, zufriedene
Aussteller, noch zufriedenere Veranstalter und strahlende Gewinner:
Die sechste Auflage der Eifeler Buchmesse hinterlässt nur glückliche
Menschen.

25 Verlage präsentierten in diesem Jahr ihr Portfolio. Allen
gemeinsam ist das Thema Eifel. „Entweder sind es regionale Bücher,
die im Mittelpunkt stehen, oder die Verlage selbst sind aus der
Eifel“, berichtete Organisator Jochen Starke vom Literaturhaus
Nettersheim, das gemeinsam mit der Lit.Eifel die von der VR-Bank
Nordeifel gesponserte Buchmesse veranstaltet.

Knapp 700 Besucher strömten an den beiden Tagen ins
Holzkompetenzzentrum - so viele wie noch nie. Und auch die Fläche,
auf der die Buchmesse stattfand, wurde vergrößert. Für Starke
besonders ermutigend: Keiner der Aussteller äußerte sich negativ.
„Ich rede jedes Mal zum Ende der Messe mit den einzelnen Ausstellern
und frage sie, wie es ihnen gefallen hat - und niemand zog ein
negatives Resümee“, sagte er. Im Gegenteil: Die Meinung sei
einhellig, dass es „jedes Mal noch besser“ wird.

Eröffnet wurde die Buchmesse von Nettersheims Bürgermeister Wilfried
Pracht, der gleichzeitig Geschäftsführer der Lit.Eifel ist. Da war
die Buchmesse schon in vollem Gange, denn Eröffnung und die
mittlerweile schon traditionelle Verleihung des Jugendliteraturpreises
wurden zusammengelegt. Deshalb konnte Pracht mit Fug und Recht
behaupten: „Dass die Eifeler Buchmesse etwas Besonderes ist, sieht
man daran, wie viele Menschen an einem Samstagnachmittag hier
erscheinen, obwohl der Eifeler da meistens etwas anderes zu tun
hat.“

Unter diesen Besuchern waren natürlich auch Teilnehmer des
Jugendliteraturpreises mit ihren Eltern - aber eben nicht nur. Und
einige dürften auch wegen des Unterhaltungsprogramms gekommen sein.
So hatte beispielsweise am Samstag, kurz nach der Eröffnung,
Eifel-Troubadour Günter Hochgürtel ein Heimspiel in seinem Wohnort.
Kurz vor der Verleihung des Jugendliteraturpreises gab der Autor
Christian Humberg einen Einblick in seine Arbeit. Er trug nicht nur
Passagen aus seinem Buch „Sagenhaft Eifel - Im Reich der Matronen“
lebhaft vor, sondern berichtete den neugierigen Besuchern auch, wie
ein Buch entsteht und was man als Lektor so macht.

Wer weiß, vielleicht wird Humberg sogar eines Tages ein Buch eines
Eifeler Nachwuchsautors lektorieren müssen. Denn bei der fünften
Verleihung des von den Energieversorgern „e-regio“ und „ene“
gesponserten Jugendliteraturpreises wurde deutlich, dass die
Teilnehmer über ein großes Talent verfügen.

In vier Altersklassen wurden die 48 Einsendungen von 51 Teilnehmern
(es gab auch Teamarbeiten) unterteilt. In jeder Altersklasse wurden je
drei Preisträger prämiert. Hinzu kam diesmal ein Sonderpreis. Die
18-jährige Sarah Binzenbach aus Nettersheim hatte die Vorgaben etwas
zu sehr ausgedehnt und das Gedicht „Spirale“ eingereicht, anstatt
einen Prosatext. Weil die Jury aber so begeistert war, wurde sie
dennoch ausgezeichnet. „Dreistigkeit siegt“, meinte Laudator Andy
Züll dazu.

Bei der Altersklasse der Sechs- bis Neunjährigen überzeugte Khaled
Dababesh (7) aus Weilerswist mit seiner Geschichte „Mein Leben“
die Jury am meisten - vor „Lilli und Tim“ von Elisabeth Galliat
(9, Euskirchen) sowie „Einer wie Keiner“ von Leo Sütsch und
Nicholas Frantzen (9) aus Kall.

Bei den Zehn- bis Zwölfjährigen setzte sich Zoe Hennemuth (12,
Simmerath) mit ihrer Geschichte „Auf dem Weg nach Morgen“ durch.
Lina Rademacher (11, Mechernich, „Ein Schaustellerkind auf Reise“)
und Isabel Mannz (12, Mechernich, „Unendliche Reise eines
Zugvogelns“) standen mit auf dem Treppchen.

„Der ultimative Lebensplan“ hieß die Gewinnergeschichte von Kira
Grohs (14, Zülpich) in der Altersklasse 13 bis 15 Jahre - vor
„Jenseits von Zeit und Traum“ von Hanna Maria Cappello (14,
Kreuzau) und „Dead Man Walking - die letzte Reise“ von Benita
Flimm (15, Mechernich). Und bei den Jugendlichen von 16 bis 18 siegte
Anna Pesch (18, Simmerath) mit „Frei“ vor Lara Reiner (18,
Euskirchen, „You’re a Star“) und Hannah Märzke (16, Mechernich,
„Wartet nicht auf mich…“).

Eine achtköpfige Jury, bestehend aus Claudia Hoffmann, Mario Walter
Johnen, Christoph Leisten, Bruder Wolfgang Mauritz, Jochen Starke,
Waltraud Stening-Belz, Marietta Thien und Andreas Züll, hatte alle 48
Geschichten gelesen und bewertet. „Dafür braucht man ein ganzes
Wochenende“, verriet Marietta Thien. An einem langen Abend kommt die
Jury dann zusammen und berät sich. Was der Verlegerin aus Weilerswist
besonders gut gefällt: „Jeder sieht andere Aspekte - und deshalb
dreht sich manchmal der Wind nach der Diskussion.“

Thien kommt noch eine andere Bedeutung zu: Ihr Verlag setzt, bindet
und druckt nun schon zum dritten Mal ein Buch zum
Jugendliteraturpreis, in dem sich nicht nur die Gewinnergeschichten,
sondern alle Einsendungen wiederfinden. Das 140 Seiten dicke Buch
„Nähe und Ferne - Geschichten vom Unterwegssein…“ (ISBN:
978-3-934648-26-5) ist für zehn Euro in jeder Buchhandlung und direkt
im Barton-Verlag erhältlich. 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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