Preisverleihung
Holzbau ist attraktiv und kreativ

Gemeinsam für den Holzbau in der Eifel im Einsatz: Die Preisträger und Jurymitglieder des Holzbaupreises Eifel nach der Preisverleihung. | Foto: ST/ProfiPress
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  • Gemeinsam für den Holzbau in der Eifel im Einsatz: Die Preisträger und Jurymitglieder des Holzbaupreises Eifel nach der Preisverleihung.
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Nettersheim/Eifel - „Der Holzbau ist kreativ“, sagte Hubert Kaiser, Leiter der
nordrhein-westfälischen Landesforstverwaltung anlässlich der
Verleihung des Holzbaupreises Eifel im Holzkompetenzzentrum Rheinland
in Nettersheim. 34 Bewerbungen aus dem gesamten Eifelgebiet waren bei
der Experten-Jury eingegangen. „Die Ideen zeigen das breite
Einsatzspektrum und das große Entwicklungspotenzial im Holzbau“,
betonte Karl-Heinz Dengel, Leiter des Regionalforstamts
Hocheifel-Zülpicher Börde.

„Lokal denken und lokal handeln“, sei seine Motivation gewesen,
sagte Peter Thomé, Architekt und Bauherr vom „Einhaus in der
Eifel“ - und damit einer der vier Preisträger des Holzbaupreises
Eifel. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Leistungs- und
Anwendungsvielfalt des „Superbaustoffes“ Holz anhand von
zukunftsweisenden Beispielen im Eifelraum aufzuzeigen.

Ausgelobt wurde der Holzbaupreis Eifel bereits zum dritten Mal von der
Zukunftsinitiative Eifel (Aktionsfeld Wald und Holz) und dem Netzwerk
Wald und Holz Eifel in Kooperation mit dem Holzkompetenzzentrum
Rheinland, dem Holzbau-Cluster Rheinland-Pfalz und dem Impulszentrum
Holz und nachhaltiges Bauen (WFG Ostbelgien).

Wie Karl-Heinz Dengel in seiner kurzweiligen Ansprache berichtete,
habe die Attraktivität, mit Holz zu bauen, in der letzten Zeit
zugenommen. „Holz ist einer der wertvollsten nachwachsenden
Rohstoffe - und wird auch in Zukunft von zunehmender Bedeutung sein:
Als Wirtschaftsfaktor und im Rahmen der Energiewende.“

Mit fast 3000 Unternehmen sei Nordrhein-Westfalen einer der
wichtigsten Konzentrationsstandorte im Bereich Holzbau, fügte Hubert
Kaiser hinzu. Deshalb sei die Förderung des Holzbaus ein wichtiges
Anliegen der Landesregierung, die die Entwicklung der Branche künftig
mit konkreten Maßnahmen wie zum Beispiel der anstehenden Änderung
der Landesbauordnung unterstützen möchte.

Das Ziel von Land, Kommunen und Unternehmen fasste Wilfried Pracht,
Bürgermeister der gastgebenden Gemeinde Nettersheim zusammen: „Wie
schaffen wir es, den Holzbau gemeinsam nach vorne zu bringen?“ Der
Holzbaupreis Eifel ist ein Schritt auf diesem Weg, wobei es der Jury
nicht leichtgefallen sei, aus den hochwertigen Arbeiten die
Preisträger zu ermitteln, so Joachim Seinecke, Architekt und
Vorsitzender der Jury. Insgesamt wurden vier gleichwertige Preise
sowie sechs Anerkennungen verliehen.

Einer der Preise ging an das Biodiversum „Haff Remich“, ein
Ausstellungs- und Veranstaltungsgebäude in Luxemburg, das in einem
Vogelschutzgebiet, einer ehemaligen Kiesgrubenanlage, erbaut wurde.
Mit der Thematik von Wasser, Seen und Flussläufen beruht die
Konstruktion auf der Idee eines umgedrehten Bootskörpers. Eingereicht
wurde das Projekt von Valentiny hvp architects sarl in Remerschen.

Ein weiterer Preis ging an die „Brücke Schönecken“, eingereicht
von der Floss Zimmerei und Blockhaus GmbH in Schönecken in
Kooperation mit der Fachhochschule Trier. Für die Brücke wurden
Rundholzelemente speziell für die jeweilig anliegende Konstruktion
hergestellt und dazu passende Polymerbeton-Verbindungselemente
entwickelt. Diese innovativen Knotenpunktelemente könnten in ihrer
Art, Struktur und individuellen Fertigung auf vielfältige andere
Anwendungsmöglichkeiten - auch außerhalb des Brückenbaus -
übertragen werden.

Zu den Preisträgern gehört außerdem das „Einhaus in der Eifel“,
eingereicht von den Thomé Architekten aus Koblenz. Gemäß der Jury
wurde das traditionelle „Trierer Einhaus“ als Grundlage für die
Entwicklung eines neuen Konzeptes herangezogen, um ein modernes, sich
über leichte Änderungen der Grundrisse wandelbares Wohnhaus zu
schaffen. Zudem seien konsequent Baustoffe und Recyclingmaterialien
aus der Region verwendet worden.

Ein weiterer Preis ging schließlich an das Naturverwaltungsgebäude
in Diekirch, eingereicht von Morph4 architecture in Canach. Die Jury
sah in diesem Gebäude einen eindeutigen Schwerpunkt auf den
energetischen und konstruktiven Merkmalen. Das von der Deutschen
Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifizierte Gebäude ist
mit einem massiven zentralen Versorgungskern und beidseitig gebauten
kompletten Holzkonstruktionen konzipiert.

Die hohe Qualität der Arbeiten bewog die Jury dazu, zusätzlich zu
den vier Preisen auch sechs Anerkennungen auszusprechen. Diese gingen
an die Wohnanlage „Enercase II“ in Trier (eingereicht durch das
Studierendenwerk Trier), an das Gästehaus Kronenburg (eingereicht von
der Urbanegestalt PartGmbH in Kronenburg), an die Kindertagesstätte
Beschcrèche Betzdorf (eingereicht von Witry & Witry S.A. Architecture
Urbanisme in Echternach), an das Hotel Sleepwood in Eupen (eingereicht
vom Druwid Planungsbüro für ökologische Architektur), an das
Pfadfinderhaus Les Aigles in Rollingergrund (eingereicht von
michelpetitarchitecte s.a.r.l. in Luxemburg) sowie an das Projekt „4
Häuser = 1 Hof“, einen Feldhof in Bachem (eingereicht von den
Lüderwaldt Architekten in Köln).

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