Aus dem 3D-Drucker
Ohne Unterbrechung

Beim Roten Kreuz im Kreis Euskirchen sind die Schutzvisiere unter anderem bei der Blutspende im Einsatz – wie hier im Thomas-Eßer-Berufskolleg in Euskirchen, wo Stefan Springer den potenziellen Blutspendern die Temperatur maß. | Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress
  • Beim Roten Kreuz im Kreis Euskirchen sind die Schutzvisiere unter anderem bei der Blutspende im Einsatz – wie hier im Thomas-Eßer-Berufskolleg in Euskirchen, wo Stefan Springer den potenziellen Blutspendern die Temperatur maß.
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Mechernich-Kommern - Verein „Rumänien Sunshine“ verteilt selbst produzierte „Face
Shields“ zum Schutz vor dem Corona-Virus an Ärztpraxen,
Krankenhäuser und Schulen in der Region – Zentrales Bauteil wird in
Kommern per 3D-Druck hergestellt – Schutzvisiere beim Roten Kreuz im
Kreis Euskirchen bereits im Einsatz.

(me). In der Bewältigung der Corona-Krise ist Kreativität gefragt
– etwa wenn es darum geht, diejenigen mit Schutzausrüstung zu
versorgen, die in ihrem täglichen Einsatz für die Menschen dem Virus
ausgesetzt sind.

Der Nettersheimer gemeinnützige Verein „Rumänien Sunshine“, der
sich normalerweise für bedürftige rumänische Bürger einsetzt,
lässt in dieser Ausnahmesituation Schutzvisiere herstellen und
verteilt sie kostenlos unter anderem an das Rote Kreuz im Kreis
Euskirchen, an Arztpraxen und Krankenhäuser, an das
Hermann-Josef-Haus in Urft und die Sankt-Nikolaus-Schule in Kall.

Hergestellt wird das zentrale Bauteil der sogenannten Face-Shields,
die Stirnhalterung, von einem privaten Unterstützer aus Kommern
mithilfe eines 3D-Druckers.

Das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen hat die in Kommern hergestellten
Schutzvisiere bereits seit einigen Wochen im Einsatz, etwa bei
Blutspendeterminen oder auch beim Drive-In Zentrum in Mechernich,
falls die sich dort vorstellenden Personen nicht in der Lage sind,
selbst einen Rachenabstrich vorzunehmen. „Die Schutzvisiere sind uns
eine große Hilfe“, freut sich Rotkreuz-Kreisgeschäftsführer Rolf
Klöcker.

Möglich wurde die Herstellung der „druckbaren Hilfsmittel“ im
heimischen 3D-Drucker durch die Initiative des tschechischen
3D-Drucker-Herstellers Prusa. Der dort entwickelte Gesichtsschutz, der
sogar vom tschechischen Gesundheitsministerium verifiziert wurde,
wurde als Designvorlage auf der Prusa-Homepage kostenlos der
Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Die für „Rumänien
Sunshine“ produzierten Schutzvisiere bestehen aus dem dort
empfohlenen Material Polyethylenterephthalat (PETG), das auch zur
Herstellung von Kunststoffflaschen und Textilfasern verwendet wird.

In Kommern läuft der 3D-Drucker seit 400 Stunden ohne Unterbrechung.

Etwa zwei Stunden dauert die Herstellung einer Stirnhalterung für den
Gesichtsschutz. Winfried Dederichs, Vorstandsmitglied im Verein
„Rumänien Sunshine“, fügt die Bauteile schließlich zusammen.

An der Stirnhalterung wird eine Folie befestigt, tatsächlich handelt
es sich hier um den durchsichtigen Deckel einer Bewerbungsmappe.

Mit einem Gummiband kann der Gesichtsschutz schließlich am Kopf
befestigt werden.

Etwa 200 der sogenannten Face Shields hat „Rumänien Sunshine“
inzwischen verteilt und damit auch vorläufig die Kapazitätsgrenze
des Vereins erreicht. Die reinen Materialkosten belaufen sich auf rund
zwei Euro pro Schutzschild. Winfried Dederichs: „Es war uns wichtig,
dass wir die Menschen in unserer Region unterstützen können, die
täglich für uns im Einsatz sind.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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