Arboretum Naturparcours
Trainingsstätte für Hindernisläufer
Nettersheim - Auf dem „Arboretum Naturparcours“ in Nettersheim können sich
Ausdauersportler beispielsweise auf den „StrongmanRun“ am
Nürburgring oder den „Max Buddels Fun-Lauf“ in Euskirchen
vorbereiten.
Wer sich über den Engelgauer Weg dem Nettersheimer Wald nähert,
dürfte sich wie in einem alten, amerikanischen Fort vorkommen, denn
unvermittelt taucht dort ein Gelände auf, das von einem riesigen
Holzzaun eingefasst ist. Dahinter verbirgt sich der „Arboretum
Naturparcours“, den Stefan Nagelschmitz und Nicolas Zimmermann dort
eröffnet haben.
Vor mehr als drei Jahren sind die beiden auf die Idee mit dem
Naturparcours gekommen. „Nico hat mich gefragt, ob wir nicht einmal
an einem Strongman-Lauf teilnehmen sollten. Obwohl ich mich dafür zu
alt fühlte, willigte ich ein. Als ich dann nach dem Wettkampf die
vielen glücklichen Gesichter der Teilnehmer sah, war der Bann
gebrochen“, erklärt Stefan Nagelschmitz die Anfänge einer Idee.
Nachdem die beiden dann noch einen 32 Kilometer langen Hindernislauf
in England absolviert hatten, wurde aus der Idee ein Projekt. „Wir
wollten einen Hindernislauf-Parcours in der Eifel bauen, aber nicht
wie bei den Wettkämpfen für ein Wochenende, sondern eine permanente
Strecke“, so Nagelschmitz. Drei Jahre lang planten die beiden, und
das, was jetzt dabei heraus gekommen ist, kann sich sehen lassen.
Zunächst musste aber ein passendes Gelände gefunden werden.
Nagelschmitz und Zimmermann setzten sich mit Nettersheims
Bürgermeister Wilfried Pracht zusammen, der von der Idee sofort
angetan war, und fanden nach mehreren Vorschlägen den heutigen
Standort. Nun, drei Jahre später, ist auf dem eingezäunten, rund 2,5
Hektar großen Waldstück, das die Gründer von der Gemeinde gepachtet
haben, ein mit 25 Hindernissen bestückter Kletter- und Hindernispark
entstanden. Der Name „Arboretum Naturparcours“ ist einfach
erklärt: Das lateinische Wort „Arbor“ bedeutet ins Deutsche
übersetzt „Baum“.
Bei der Planung und Errichtung mussten Nagelschmitz und Zimmermann
genau auf die Auflagen achten. So durften die Hindernisse nicht fest
mit dem Waldboden verbunden, sondern nur lose aufgesetzt werden. Aber
sicher sind sie natürlich dennoch. Jedes der 25 Hindernisse aus Holz
wurde nach der Planung von einem Statiker berechnet, ehe der Bau
begann. Stefan Nagelschmitz und Nicolas Zimmermann konnten dazu auf
ein sechsköpfiges Team zurückgreifen. Alles auf der Anlage ist
selbst gemacht - vom Knüpfen der Kletternetze bis zum Fräsen der
Holzhinweisschilder. Die Baukosten haben eine Summe verschlungen, für
die man nach Auskunft der Initiatoren „auch ein kleines
Einfamilienhaus bekommt“.
Wer nicht durch die Wasserhindernisse des Parcours gehen will, kann
diese über sogenannte „Chick-Ways“ umgehen. Diese sind mit
Schildern, auf denen Huhn zu sehen ist, gekennzeichnet. Die ersten
Testläufer haben den Parcours schon einmal unter die Laufschuhe
genommen. „Gut trainierte Sportler brauchen für die 25 Hindernisse
auf der 900 Meter langen Strecke zwischen 12 und 15 Minuten“,
erklärt Nicolas Zimmermann.
Als Zielgruppe haben Zimmermann und Nagelschmitz Firmen und
Touristen-, aber auch Schülergruppen im Blick, aber natürlich auch
Profis, die sich auf den nächsten Wettkampf vorbereiten wollen.
Angeboten werden neben Tagestickets für Einzelsportler auch
Gruppenangebote für Firmen und Schulklassen. Für Kinder gibt es ein
eigenes, rund 400 Quadratmeter großes Klettergelände. Dort herrscht
für die Kids Helmpflicht.
Das Angebot soll in den kommenden Wochen noch durch Fitnesskurse und
verschiedene andere Veranstaltungen erweitert werden. Auch lizenzierte
Trainer werden den Sportlern bei Bedarf zur Seite gestellt. Dabei
werden die Programme gemeinsam mit der Sporthochschule Köln
zusammengestellt.
Alle Sportler müssen vor dem Betreten des Parcours einen
Haftungsausschluss unterschreiben. Das Tagesticket kostet 17,50 Euro
und Jugendliche unter 18 Jahren zahlen 14,50 Euro. Der Eintritt für
den Kinderbereich kostet 8,50 Euro und 4 Euro für die Begleitperson.
www.arboretum-naturparcours.de
- Paul Düster
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.