Aktion für die Tafel

Azubis engagierten sich für bedürftige Menschen

Seelscheid - Gleich am Eingang des Edeka-Marktes war ein langer Stand mit
Corn-Flakes- und Müsli-Packungen, Mehl, Zucker, Nudeln, Saucen und
Konserven aufgebaut und die drei Auszubildenden Yari Schneider, Emel
Altinok und Tobias Gillißen ermunterten die eintretenden Kunden,
wenigstens ein Teil davon für die Tafel zu kaufen und zu spenden.

„Vor vier Jahren haben wir das schon einmal gemacht“, berichtet
Ausbilderin Melanie Pesch, „dabei können die Azubis vieles lernen.
Sie haben auch die Plakate für den Stand selbst gestaltet. Das läuft
jetzt so gut, das machen wir auch noch einmal.“

Die Neunkirchen-Seelscheider Tafel versorgt seit elf Jahren
bedürftige Menschen – einheimische Alleinstehende, Familien und
Rentner wie auch Flüchtlinge - in den beiden Ortsteilen Neunkirchen
und Seelscheid mit Lebensmitteln, die von den Geschäften aussortiert
werden, weil sie nicht mehr verkauft werden können. Die Zahl der
Tafel-Kunden steigt stetig – zurzeit sind es über 600 –, aber
mittlerweile werden in den Geschäften weniger Waren aussortiert.
Daher ist die Tafel nun auf Spendenaktionen angewiesen und muss noch
dazukaufen.

„Die größte Herausforderung sind ‚Sattmacher‘ wie Nudeln oder
Reis, die lange haltbar und daher bei den aussortierten Waren nicht
dabei sind. Aber gerade diese werden dringend gebraucht“, sagt
Diakon Markus Schlimm, der mit Alexandra Meinl und Marion Skarpil
Anfang des Jahres die Leitung der Tafel übernommen hat. Alle drei
arbeiten hauptamtlich in der evangelischen Kirchengemeinde, die
Träger der Tafel ist.

Beim „Antrittsbesuch“ des neuen Leitungsteams im Edeka-Markt
Kötter – das Ehepaar Kötter hat die Tafel von Beginn an
regelmäßig unterstützt – hatte Heiner Kötter gemeint: „Lasst
uns noch einmal eine Aktion machen.“ Die Azubis waren gleich Feuer
und Flamme.

Die Seelscheider gaben gerne, oft auch mehr als nur ein Teil. Und
sorgten bei den Azubis für glänzende Augen: 28 kleine Paletten
wurden mit Lebensmitteln für die Tafel gefüllt und zusätzlich über
500 Euro in einer eigens aufgestellten Spardose gesammelt. Davon kann
die Tafel nun das, was noch fehlt, dazukaufen. Die Tafel-Kunden werden
sich bei der Ausgabe darüber freuen.