Drei staatse Kääls
Der MGV Gemütlichkeit Söntgerath stellt das Dreigestirn 2016/ 2017
SÖNTGERATH/NEUNKIRCHEN - Große Aufregung im Männergesangverein Gemütlichkeit Söntgerath:
der Chor wird nicht nur im nächsten Jahr 125 Jahre alt, er stellt
auch das Dreigestirn für die kommende Session. Die meisten der 26
Sänger, zahlreiche Angehörige und „Höffer Fründe“ begleiten
das Trifolium in der 60 Mann starken Garde. Das heißt: neben
unzähligen organisatorischen Aufgaben auch neue Lieder für die
Auftritte einzustudieren.
Während der Fußball-Europameisterschaft 2016 entschied es sich! Für
Reiner Bertermann und Dietmar Böttner, zwei echte Söntgerather
Jungs, stand schon seit rund 20 Jahren fest: „Wir suchen uns eine
Jungfrau und werden einmal Neunkirchener Dreigestirn“. Für den
Landwirt Reiner Bertermann kam nur die Rolle des Bauern in Frage, der
Finanzmakler Dietmar Böttner hatte schon immer von der Prinzen-Rolle
geträumt. Der Maschinenbau-Ingenieur Rolf Stader wollte dann Adjutant
werden. Seit bald 40 Jahren sind die drei im Karneval aktiv; schon als
„Suentscheder Jonge“ bauten Bertermann und Stader im zarten Alter
von 14 und 16 Jahren die ersten Karnevalswagen, mit denen sie sich im
Gefolge des MGV am Rosenmontagszug beteiligten.
Das 125-jährige Bestehen des „MGV Gemütlichkeit Söntgerath“, in
dem Reiner Bertermann und Rolf Stader seit vier Jahren den zweiten
Bass verstärken und Dietmar Böttger seit Jahrzehnten inaktives
Mitglied ist, bot nun die passende Gelegenheit für eine Regentschaft,
doch die Jungfrau war noch nicht gefunden. Dann konnte beim
gemeinsamen Fußball-Gucken im Sommer Rolf Stader endlich überzeugt
werden, nicht Adjutant sondern Jungfrau zu werden. Das Trifolium war
komplett. Nach fünf Jahren närrischer Vakanz regiert in der
kommenden Session ein staatses Trio die Jecken von Neunkirchen und
Seelscheid: Prinz Diddi I., Jungfrau Rolfina und Bauer Reiner.
Bürgermeisterin Nicole Sander wird sie bei einer vereinsinternen
Veranstaltung im November proklamieren. Die drei freuen sich schon
„tierisch“ auf die vor ihnen liegende Session vor allem auf den
Rosenmontagszug am 27. Februar 2017 und wünschen sich eine
sensationell rege Beteiligung von Vereinen und Gruppen am „Zoch“.
Die drei sind nicht die ersten Tollitäten im Chor. Heribert Schmitz
war 1967 der erste Karnevalsprinz im Chor und ihm folgten weitere.
Nach seiner Gründung 1892 machte sich der MGV Söntgerath schon früh
mit seinen Gesangsleistungen einen Namen und nahm in den 1920er Jahren
erfolgreich an vielen Sängerwettstreiten teil. Doch auch die Namen
gebende Gemütlichkeit kam nicht zu kurz. 1967 wurde das erste
Weinfest organisiert; viele Jahre beteiligte sich der Chor am
Rosenmontagszug mit einem Wagen. Als in den 1970er Jahren das
Vereinslokal, die Gaststätte Knecht in Neunkirchen, einem Discounter
weichen musste, errichteten die Sänger zum Weinfest ein Zelt in
Birkenfeld und aus dem Weinfest wurde das Zeltfest. Inzwischen wurde
daraus der „Birkenfelder Buureball“. Denn die Sänger
restaurierten die Scheune ihres neuen Vereinslokals „Zur Post“ in
Birkenfeld und feiern darin schon traditionell am 2. Juli-Wochenende
den „Buureball“. In der kommenden Session „rocken“ die Jungs
erst richtig ab – etwa 70 Termine stehen schon auf dem Plan.
Freuen würden sie sich über einige jüngere Sänger. Vielleicht
findet sich ja der ein oder andere im Karneval.
- Christa Gast
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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