Königliche Schweine
Mucher Dreigestirn setzte sich beim Schweinekistenrennen durch

Verwirrt oder Absicht?  Keine Sau möchte gerne eingesperrt werden. | Foto: Gast
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  • Verwirrt oder Absicht? Keine Sau möchte gerne eingesperrt werden.
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Scherpemich - „Wenn ich Sau wäre, ich würde um mein Leben rennen“,
kommentierte Ewald Schweinert, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft
Scherpemich und Moderator des legendären Schweinerennens, das auch in
diesem Jahr wieder mehr als 100 Zuschauer von Nah und Fern anzog. Das
halbe Dorf war derweil auf den Beinen und trug zum Gelingen des
Dorffestes bei. Bürgerschaftliches Engagement ist in Scherpemich seit
je her selbstverständlich. Die Bewohner des kleinen Örtchens abseits
von Seelscheid auf den Hängen des Wahnbachs, erstmals 1296 urkundlich
erwähnt, waren schon immer recht rührig. Dies steigerte sich noch
vor 33 Jahren. Damals bauten die Scherpemicher im benachbarten Effert
eine rund 200 Jahre alte Fachwerkscheune ab, transportierten das
Gebälk mit Traktoren nach Scherpemich und bauten sie in unzähligen
Stunden dort am Dorfplatz wieder auf. Am 24. August 1985 feierte man
die Einweihung des neuen Dorfgemeinschaftshauses mit einem bunten
Programm, Völkerball und einem Schürreskarrenrennen. Das
Völkerballturnier gehört seitdem zum festen Programm des
alljährlichen Dorffestes. An die Stelle der Schürreskarren
(Schubkarren) trat im Jahr 2000 das Schweinekistenrennen, das das Fest
über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt machte. Auch wenn dank des
sonnigen Wetters keine Schlammschlachten erwartet werden konnten,
hatten Publikum und Wettbewerbsteilnehmer wieder riesigen Spaß. Elf
Mannschaften mit so klangvollen Namen wie „Sex, Drugs Völkerball“
oder „SC Stramme Würstchen“, Neulinge wie die Senioren der KG
„Für uns Pänz“ und die „Bachstreetboys“ aber auch alte
Bekannte wie der „SC Knallköpp“ oder „Hangover 96“ lieferten
sich beim Völkerball heiße Gefechte. Im Finale besiegten
schließlich die „Flysicken Botaniker“ den „SC Knallköpp“,
auf dem dritten Platz landete „Hangover 96“. Dann ließen auf dem
Bolzplatz zwölf Mannschaften zur Gaudi des Publikums die Sau raus und
jagten in Dreierteams je eine blinde Sau unter einem zum Schweinskopf
umgemodelten blickdichten Motorradhelm über die circa 25 Meter lange
Strecke in die Schweinekiste, mit der die Treiber sie dann so schnell
wie möglich wieder zum Start/Ziel transportieren mussten. Kein
leichtes Unterfangen nach dem Genuss von reichlich Zielwasser. Die
eine oder andere Sau verlor trotz strikter Führung die Orientierung
und irrte auf Abwegen. Auch die Kiste bot noch nicht absolute
Sicherheit, eine zu heftige Bewegung der Sau oder unsichere Träger,
und Kiste samt Sau krachten zu Boden und überschlugen sich. Das
kostete Zeit. Am sichersten und schnellsten waren die Rennsau Franzi
und ihre beiden Treiber vom noch amtierenden Mucher Dreigestirn. In
18,5 Sekunden bewältigten sie die Strecke im Schweinsgalopp. Die
zweite Mannschaft des „TSV Schluckspecht“ schaffte es in 20
Sekunden und kam damit auf den zweiten Platz, die erste Mannschaft des
„SC Knallköpp“ mit 21 Sekunden auf den dritten. Die
stellvertretende Bürgermeisterin Karin Bandow und der CDU-Vorsitzende
Andreas Stolz überreichten den Siegern die Pokale und Gutscheine für
10-Liter-Bierfässchen an die übrigen Gewinner. Der Jubel war
grenzenlos.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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