Kirchengemeinde
Neue Konzertreihe an Neunkirchener Orgel
Neunkirchen - (den) Europäisch wie die Walker-Merten-Orgel in St. Margareta – ein
Großteil der Pfeifen und der Hauptspieltisch stammen aus England, der
neogotische Spieltisch aus den Niederlanden, der zweite Spieltisch aus
Luxemburg und einige neue Register sowie die Technik aus Deutschland
– war auch das erste Konzert der neuen Orgel-Plus-Reihe in der voll
besetzten Pfarrkirche angelegt.
Ideengeber für diese Konzertreihe ist Monsignore Wolfgang
Bretschneider, der im vergangenen Jahr zur Orgeleinweihung
konzertierte. Adolf Fichter, langjähriger Kantor an St. Servatius in
Siegburg, ließ jetzt als Referenz an das Herkunftsland der Orgel mit
der majestätischen Intrada der Orgelsymphonie von Christopher
Tambling ein modernes Werk aus England erklingen, dessen Stil „very
british“ an die Spätromantik erinnert und so die spätromantischen
Stimmen der Walker-Orgel erstrahlen ließ.
Von Felix Mendelssohn Bartholdy, der auch einen starken Bezug zu
England hatte, waren Präludium und Fuge G-Dur zu hören und mit der
großen Pariser Orgelvirtuosin und Komponistin Jeanne Demessieux und
ihrem Choralpräludium zu „Attende Domine“ schlug Fichter einen
Bogen zu Frankreich - und zugleich auch zum Deutschen Johann Sebastian
Bach. Denn die zwölf Choral-Préludes der Demessieux wurden einmal
als „die katholische Version des Bachschen Orgelbüchleins“
beschrieben. Auch aus Bachs „Orgelbüchlein“ waren zwei
Choralvorspiele zu hören. Einige Werke aus dem Ersten Orgelbuch des
Franzosen Nicolas Grigny (1672 – 1703), den Bach sehr bewundert
hatte, boten Fichter schließlich die Gelegenheit die große
Klangvielfalt der Orgel zu präsentieren.
Der Kirchenchor Cäcilia Neunkirchen, der in diesem Konzert das
„Plus“ darstellte, bereicherte unter der Leitung von Ulrich
Röttig den europäischen Streifzug durch die Epochen mit Chorwerken
von Max Reger, Jacob de Haan – ein Niederländer wie auch der
Spieltisch der Orgel - Johann Sebastian Bach und Gregor Linßen. Mit
„Und ein neuer Morgen“ gab er dabei auch schon einen kleinen
Ausblick auf Ostern.
Zum Abschluss improvisierte Fichter bravourös im Wechsel mit dem
singenden Publikum über das Abendlied „In dieser Nacht sei du mir
Schirm und Wacht.“ Die Zuhörer waren begeistert, sowohl von den
Darbietungen als auch vom Klang der Orgel. Eine Zuhörerin erklärte
sich spontan bereit, die Patenschaft über „die schönste
Orgelpfeife“ zu übernehmen. Das nächste Konzert ist für den
Herbst geplant.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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