Senioren sind kein Hindernis im Busverkehr!
Sicher Busfahren mit Rollator & Co
Neunkirchen-Seelscheid - Bei einem Busfahrtraining wurde unter anderem Ein- und Aussteigen
geübt
„Mit dem Rollator niemals vorwärts rausgehen“, erklärte
RSVG-Fahrlehrer Sebastian Ennenbach. „Wenn Sie den zuerst
rausschieben, vielleicht sogar mit Einkäufen beladen, kann es
passieren, dass Ihnen Mehl und Zucker rausfallen und Sie fallen
hinterher.“
Bei einem Busfahrtraining, zu dem das Familienamt gemeinsam mit dem
Verein Kivi eingeladen hatte, übten rund 20 Senioren mit Ennenbach
Busfahren und vor allem das Ein- und Aussteigen.
„Wir wollen die Menschen im Rhein-Sieg-Kreis wieder in Bewegung
bringen“, erklärte Sven Follert für den Verein Kivi und eine
Seniorin bestätigte: „Ohne Auto ist man wie amputiert.“
Die erste Regel für das Busfahren mit Rollator, die es zu lernen gab,
hieß: „Vorwärts rein, rückwärts raus.“ Und: „Im Bus niemals
auf den Rollator setzen.“ Das Risiko, während der Fahrt mit der
Gehhilfe umzukippen, sei zu groß. Die neueren Linienbusse haben eine
größere Abstellfläche für Rollatoren und andere Fahrzeuge – mit
festgestellter Bremse. Auf die Frage „Was mache ich, wenn die Türen
zugehen, während ich noch aussteige?“ zeigte Ennenbach einen neuen
Signalknopf mit Rollstuhl-Symbol im Bereich der Abstellfläche, der
nach der Haltestellenansage zu drücken ist, damit der Fahrer den
Haltewunsch erkennt und entsprechend länger hält.
Manche Senioren äußerten zudem die Sorge hinderlich im Busverkehr zu
sein. Doch darin konnten sie beruhigt werden; in Schulungen würden
die Fahrer regelmäßig darauf hingewiesen zu helfen - auch wenn der
Halt dann länger dauere.
Im Umgang mit Fahrkartenautomaten ungeübte Trainingsteilnehmer
erfuhren zu ihrer Freude, dass bei den Fahrern der RSVG-Busse sogar
Tickets nach Köln gekauft werden können. Diesen Service kann der
Bürgerbus Neunkirchen-Seelscheid, der seit 2010 mit wachsendem Erfolg
zwischen Mohlscheid und Hermerath pendelt, nicht bieten; doch einige
neue Haltestellen ermöglichen jetzt ein direktes Umsteigen in die
RSVG-Busse nach Much, Hennef und Siegburg.
Alfred Benke, Vorsitzender des Bürgerbusvereins, und Buswart Dieter
Hollatz informierten über ihren Service und verteilten Fahrpläne.
Reinhilde Fleischer, Seniorenbeauftragte der Gemeinde,
Familienamtsleiter Stefan Franken und der Beigeordnete Klaus
Märzhäuser standen ebenfalls für Fragen zur Verfügung. Nach
mehrmaligem Üben im Omnibus und vielen Informationen waren die
meisten Ängste beseitigt und alle konnten beruhigt bei Kaffee und
Kuchen verschnaufen.
- Christa Gast
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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