Ein Mühlstein für den Papst
Von Neunkirchen nach Rom: Geschenk für Papst
Neunkirchen-Seelscheid/Siershahn - Elf Jahre war der vom Neunkirchen-Seelscheider Bildhauer Bruno
Johannes Harich gemeißelte und von der Initiative gegen Gewalt und
sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen beauftragte
Mühlstein auf Deutschlandtour. Nun übergaben Steinmetz Bruno
Johannes Harich und Johannes Heibel diesen an Papst Franziskus
„Wer aber einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Ärgernis
gibt, dem wäre es besser, wenn ihm ein Mühlstein an den Hals
gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde.“ Mit diesem
Zitat aus dem Matthäus-Evangelium, das in einen Mühlstein gemeißelt
wurde, war die Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an
Kindern und Jugendlichen fast elf Jahre auf Deutschland-Tour. In 30
Städten wurde mit einem 1,4 Tonnen schweren Mühlstein ein Zeichen
gesetzt und auf die große Verantwortung von Erwachsenen gegenüber
den anvertrauten Kindern aufmerksam gemacht. Nun folgte als Höhepunkt
die Übergabe des „Mahnenden Mühlsteins“ an Papst Franziskus in
Rom.
Im Mai schrieb Johannes Heibel, Vorsitzender der Initiative gegen
Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen mit Sitz
in Siershahn im Westerwald, einen Brief an den Papst. Dann war lange
nicht klar, ob der „Mahnende Mühlstein“ im Vatikan willkommen
ist. Erst vor einer Woche erhielt Heibel von der Apostolischen
Nuntiatur in Berlin die Zusage für eine Audienz. Gemeinsam mit
Bildhauer Bruno Johannes Harich, Steinmetz aus dem
Neunkirchen-Seelscheider Ortsteil Eischeid, der den Mühlstein im Jahr
2008 gestaltete, reiste man Richtung Rom.
Im Gepäck: der 1,4 Tonnen schwere Mühlstein. Nach dem Gespräch mit
Erzbischof Gänswein von der Pästlichen Präfektur stand fest:
Harich, Heibel und Begleitung treffen Papst Franziskus
höchstpersönlich auf dem Weg zwischen seiner Wohnung und dem
Petersdom. Sie werden den „Mahnenden Mühlstein“ unter
Beaufsichtigung der Schweizer Garde überreichen. Dieser soll einen
festen Standort im Vatikan erhalten. „Die Pilgerreise von Würzburg,
der letzten Station des Mühlsteins, bis nach Rom war schon ein
Erlebnis. Die Gelegenheit, den Papst persönlich zu treffen, hätten
wir uns aber nicht zu träumen gewagt. Es gibt uns das Gefühl und die
Hoffnung, dass die Sensibilität der katholischen Kirche im Umgang mit
diesem Thema zugenommen hat und man sich in Zukunft offener mit der
Aufarbeitung bekannt gewordener Missbrauchsfälle auseinandersetzen
will“, fasst Bruno Harich seine Eindrücke zusammen.
Weitere Infos unter www.initiative-gegen-gewalt.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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