Klimaschutzpreis verliehen
Wer weiß, was eine Benjeshecke ist?
Neunkirchen-Seelscheid. Die Umweltbeauftragte der Gemeinde, Judith Depner, war begeistert: „Ihr Einsatz ist so wichtig und wertvoll für die Gemeinde“, lobte sie die diesjährigen Preisträger des Klimaschutzpreises, die von Thomas Krischik, Kommunalmanager bei Westenergie, im Beisein des stellvertretenden Bürgermeisters Hans-Jürgen Parpart ausgezeichnet wurden.
Und die preisgekrönten Projekte können sich wahrhaft sehen lassen. Auf den ersten Platz mit einem Preisgeld von 1.250 Euro gelangte ein Gemeinschaftsprojekt von Wolfgang Neldner und dem Bienenzuchtverein 1913, die Pflege einer Streuobstwiese und Errichtung einer Benjeshecke. Vor etwa 30 Jahren hatte die Gemeinde auf einem eigenen Grundstück in Höfferhof mehrere heimische Obstbaumsorten und entlang des angrenzenden Wirtschaftswegs weitere heimische Gehölze gepflanzt. Wolfgang Neldner, der in der Nähe wohnt, nahm sich der Streuobstwiese und der Gehölze an, pflegte sie und beschnitt die Bäume jedes Jahr. Das Schnittgut nutzte er, um eine Benjes- oder Totholzhecke anzulegen, die aus locker aufgehäuften Ästen und Zweigen besteht. Die Zweige verrotten langsam und bieten zugleich Vögeln und anderen Tieren Schutz und Nahrung. Als die Gemeinde in der Folge weitere Obstbäume setzte, so dass die Streuobstwiese jetzt insgesamt 31 Obstbaum-Hochstämme aufweist, half der Bienenzuchtverein. Die 36 Vereinsmitglieder unterstützen Neldner seit ungefähr 20 Jahren beim Baumschnitt und bei der Pflege der Benjeshecke, die mittlerweile auf eine Länge von etwa 150 Metern und eine Höhe von rund einem Meter angewachsen ist. Viele Schmetterlinge, unter anderem das Landkärtchen, Ringelnattern, Igel und eine Weinbergschnecken-Kolonie haben hier ein Zuhause gefunden. Inzwischen stehen auf dem Gelände auch zwei Bienenstöcke des Bienenzuchtvereins.
Den zweiten Preis von 750 Euro erhielt das katholische Familienzentrum St. Margareta für gelebte Nachhaltigkeit und ein neues Hochbeet, das die Kinder – inspiriert durch die Arbeit der Garten- und Landschaftsbauer bei der Neugestaltung der Außenanlage – aus vorhandenen Materialien gebaut haben und in dem gemeinsam gesät, gepflanzt, gepflegt und geerntet wird. Das Gemüse wird für das Mittagessen in der Kita genutzt.
Der dritte Preis und 500 Euro gingen an die Dorfgemeinschaft Nackhausen, die von ihrem Koordinator Hubert Ulbig vertreten wurde. Das Insektenhotel, mit dem die Dorfgemeinschaft im Vorjahr den Trostpreis gewonnen hatte, wurde am Bolzplatz sicher in einem Baum installiert. Und um die Besucher dieses Hotels ausreichend mit Nahrung zu versorgen, legte die Dorfgemeinschaft in unmittelbarer Nähe eine Wildblumenwiese an.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Christa Gast aus Königswinter |
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