SBHC NRW und promusica.ndk veranstalteten den 6. #MissionInklusion Musik-Aktionstag
40 Musiker beim Klezmer-Workshop mit Tangoyim in Niederkassel

Das Orchester des Klezmer-Workshops unter Leitung von Stefanie Hölzle, Violine, der zweite Dozent Daniel Marsch musiziert im Akkordeon-Block.  | Foto: Elena Taran
  • Das Orchester des Klezmer-Workshops unter Leitung von Stefanie Hölzle, Violine, der zweite Dozent Daniel Marsch musiziert im Akkordeon-Block.
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Niederkassel: Am 11. Mai 2019 fanden Workshops rund um die Musik auf dem Schulgelände des Kopernikus-Gymnasiums und der Gesamtschule Niederkassel-Lülsdorf statt. Unterstützt von Aktion Mensch veranstalten die Selbsthilfe Spina Bifida und Hydrocephalus in NRW e.V., die städtische Musikschule Niederkassel und ihr Förderverein promusica.ndk im Rahmen des „Tags der Gleichstellung“ zum 6. Mal unter dem Motto #MissionInklusion einen Aktionstag, der Menschen aller Altersgruppen mit und ohne Behinderung über die Musik zusammenführen soll. Auch ein interessantes Kinderprogramm wurde geboten: Fahrradrikscha von Uli Buchholz, Kinderschminken von den Luftschlosspiraten, ein Programm mit dem Zauberer Herani und ein inklusiver Trommel-Workshop mit Thomas Träbert. In der Mensa gab es Mittagessen für alle, und ab 14h öffnete dort das „Café der Inklusion“ seine Türen.

Zum Abschluss präsentierten die Workshops sich gegenseitig die Ergebnisse der Probenarbeit. Daraus wurde ein hörenswertes, fast zwei Stunden dauerndes Konzert! Den Auftakt machte ein Klezmer-Orchester mit insgesamt 40 Violinen, Celli, Kontrabässen, Akkordeons, Gitarren und Blasinstrumenten unter Führung von Tangoyim, das sind Stefanie Hölzle, Violine und Gesang, und Daniel Marsch, Akkordeon. Sie hatten an diesem Tag in zweimal zwei Stunden ein großes Programm einstudiert. Die Noten wurden im Vorfeld an die Teilnehmer verschickt.

Mit dem fröhlichen Freilach "A yor nokh mayn khasene = Ein Jahr nach meiner Hochzeit" wurden die zahlreich gekommenen Zuhörer begrüßt. Es folgte ein Instrumentalblock aus der "Doina de Ardeal", einer rumänisch-ungarischen Hirtenmelodie, die von acht Solisten vorgestellt wurde, und "attacca" zwei schnellen Bulgars "Rumania" und "Rybatskaya", die für diese Besetzung mehrstimmig arrangiert wurden. Die Akkordeons waren immer gefordert - mal als Melodieführung, mal als Begleitung. Zum Finale kam der Inklusive Gesangsworkshop unter Leitung von Claudia Immer vor die Bühne dazu und brachte "Sheyn vi die levone = Schön wie der Mond" zu Gehör - mit einem rezitativen Vorspiel, zwei vom Orchester begleiteten Gesangsteilen und einem mehrstimmigen Instrumentalblock. Viel Applaus gab es für den abwechslungsreichen Auftritt.

Die Bonner Stadtmusikanten + unter Leitung von Udo Seehausen zeigten eindrucksvoll, dass es möglich ist, auch mit behinderten Musikern zu musizieren. Eine vereinfachte Version eines Themas von "The Lord Of The Dance" erklang. Und zum Abschluss "Mackie Messer", zumächst als Melodica-Solo mit Gitarrenbegleitung, dann sich immer weiter steigernd zum Tutti mit allen Instrumenten. Und alle hatten Freude am gemeinsamen Musizieren.

Nachdem das Klezmer-Orchester die Bühne geräumt hatte, führte der Workshop "Höfische Tänze" unter Leitung von Birgit Wunz-Merkner zwei Tänze vor, zum Teil in historischen Kostümen, der erste auch mit Interessenten für ein entsprechendes Kursprogramm. Kinder tanzten mit Erwachsenen, die "Herren-Rollen" wurden meist von Mädchen und Frauen übernommen. Als letztes spielte eine Bläserband unter Leitung von Ludwig Nuss, Posaune, von der WDR Big Band und Klaus Osterloh, Trompete, von der Atlanta Jazzband. Sie begeisterten mit Filmmusik, Originalmusik und einer Improvisationsrunde mit den jungen und erwachsenen Solisten. Insgesamt eindrucksvolle Proben-Ergebnisse!

Mit dem jüdischen Friedenslied "Hineh matov umanahim Shevet achim gamjachad - Seht, wie wunderbar es ist, wenn Brüder in Frieden beieinander sind, Psalm 133" beendeten alle gemeinsam einen gelungenen Aktionstag. Damit hatten Walter Bass vom Verein SBHC NRW und Barbara Florin von der Musikschule Niederkassel die über 150 Teilnehmer schon um 10 Uhr begrüßt, Steffi Hölzle von Tangoyim hatte das Lied einstudiert und den Teilnehmer-Chor geleitet, begleitet von Daniel Marsch auf dem Akkordeon. Herzlichen Dank an die Organisatoren und ehrenamtlichen Helfer.

LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

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