Für ein besseres Miteinander
Alfred-Delp-Realschule startete Peer-Ausbildung gegen ...

Helen Schilling (v.li., Trainerin), die neuen Peercoaches Meryem, Leonard, Kira, Daniil, Nico, Andrea und Onur Özgen (Trainer) | Foto: Mülhausen
  • Helen Schilling (v.li., Trainerin), die neuen Peercoaches Meryem, Leonard, Kira, Daniil, Nico, Andrea und Onur Özgen (Trainer)
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Mondorf - Aufgrund der guten Erfahrungen bei der Aktion „Schule ohne Rassismus
- Schule mit Courage“, für die die Alfred-Delp-Realschule im
letzten Jahr ausgezeichnet wurde, hat das kommunale
Integrationszentrum des Rhein-Sieg-Kreises mit der Schule nun das
Pilotprojekt „Peerausbildung“ aufgesetzt. In diesem Projekt werden
Schüler als sogenannte „Peercoaches“ ausgebildet, die
gleichaltrige Jugendliche dabei unterstützen, sich mit kritischen
Situationen gewaltfrei auseinanderzusetzen und Konflikte zu lösen,
die vor allem in der Ausgrenzung und Diskriminierung begründet sind.
Ziel ist es, die Schulgemeinschaft nachhaltig für eine demokratische
Kommunikationskultur zu sensibilisieren. Die Idee stieß auch bei den
Schülern auf großes Interesse. „Es hatten sich sehr viele Schüler
für das Training angemeldet. Wir mussten uns jedoch aus
organisatorischen Gründen auf 16 Schüler beschränken, die aus den
Bewerbungen ausgelost wurden. Wir wollen mit dieser Aktion ein Zeichen
gegen Populismus und Rechtsextremismus setzen. Dieses Ziel wird besser
erreicht, wenn die Schüler selbst aktiv werden“, erklärte die
projektverantwortliche Lehrerin Katja Gottschalck. Drei Tage lang
wurden die Schüler von den Experten Helen Schilling und Onur Özgen
vom Berliner Verein „Gegen Vergessen - Für Demokratie“ auf ihre
zukünftige Aufgabe als Peercoach vorbereitet. Inhaltlich ging es
darum, zunächst die Schüler für kritische Alltagssituationen wie
beispielsweise rassistische Übergriffe und Handlungen auf Basis von
Vorurteilen zu sensibilisieren. Im nächsten Schritt wurden in
Rollenspielen Strategien entwickelt, wie man in der Praxis mit solchen
Situationen umgeht. Im letzten Trainingsabschnitt lernten die Schüler
schließlich, wie man das Gelernte für sich selbst umsetzt und als
sogenannte Multiplikatoren auch an andere Jugendliche weitergibt. Die
Trainingsteilnehmer werteten das Training auch für sich persönlich
als sehr positiv. Meryem, die oft Situationen mit rassistischem
Hintergrund erlebten musste, fasste ihren Eindruck kurz zusammen:
„Als Trägerin von Kopftuch wird man schnell als andersartig
abgestempelt, ohne dass man sich überhaupt mit der Person näher
auseinandersetzt. Ich kann nun mit solchen Situationen besser umgehen
und bin auch in der Lage, anderen Opfern von Diskriminierung und
Ausgrenzung besser zu helfen“. Die neuen Peercoaches sollen nun in
den nächsten Monaten ihre Kenntnisse in der Praxis anwenden und
weitergeben. Zusammen mit den Experten vom Verein „Gegen Vergessen -
Für Demokratie“ wird man sich dann im Mai wieder treffen, um
Erfahrungen auszutauschen und weitere Schritte zu besprechen. Sollte
sich das Pilotprojekt als Erfolg herausstellen, ist das kommunale
Integrationszentrum des Rhein-Sieg-Kreises gerne bereit, auch weitere
Schulen in seinem Zuständigkeitsbereich mit „ins Boot zu nehmen“.

- Walter Mülhausen

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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