Ein Jahr in Jerusalem
Anna-Victoria Kitz im Friedensdienst unterwegs

Anna-Victoria Kitz fliegt im September zum Freiwilligendienst nach Jerusalem | Foto: Kitz
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Niederkassel - Im Juni das Abitur am Kopernikus-Gymnasium, im August der 18.
Geburtstag und im September der Abflug nach Jerusalem für die
kommenden zwölf Monate. Für Anna-Victoria Kitz geht es
in 2018 Schlag auf Schlag.

Über die „Aktion Sühnezeichen Friedensdienste“ (ASF) reist sie
im September nach Israel und wird in Jerusalem ihr freiwilliges
soziales Auslandsjahr beginnen. Die frisch gebackene Abiturientin aus
Niederkassel ist sehr geschichtsbegeistert und freut sich auf ihre
dortigen Aufgaben.

Einen Teil ihrer Dienstzeit wird die 17-Jährige mit historischer
Bildungsarbeit in der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem, welches das
größte auf die massenhafte Vernichtung von Juden während der
NS-Zeit spezialisierte Archiv besitzt, verbringen. Hier erhält man
unter anderem einen tiefen Einblick in die deutsche Geschichte und den
Umgang mit ihr. Aufgabe des Archivs ist es, Bilder, Filme,
schriftliche und mündliche Dokumente, die mit der Shoa (hebr.
Katstrophe) im
Zusammenhang stehen, zu sammeln und der Öffentlichkeit und der
Forschung zur Verfügung zu stellen. Hier wird die Niederkasselerin
neue Akten digitalisieren, englische Zusammenfassungen von
Akten erstellen, bei Forschungsprojekten helfen, Privatpersonen bei
der Recherche begleiten, handschriftliche Notizen entziffern oder an
Seminaren und Vorträgen von Historikern teilnehmen.

Jährlich wird lediglich ein deutscher Freiwilliger nach Yad Vashem
entsandt. Die Gedenkstätte mit ihren Mussen, Archiven und Denkmälern
liegt am westlichen Rand von Jerusalem und hat rund 500 feste
Mitarbeiter.

Den anderen Teil des Dienstes absolviert Anna-Victoria in einem
Seniorenheim in der Heiligen Stadt. Durch persönliche Begleitung
älterer Menschen mit Gesprächen, Vorlesen, Spaziergängen,
kleineren Handreichungen unterstützt sie hier. In diesem Altenheim
leben auch noch wenige Deutsch sprechende ältere Menschen, die vor,
während und nach der NS-Zeit nach Israel einwanderten.

Eine große Herausforderung wird sein, die hebräische Sprache zu
erlernen, nicht nur zur Bewältigung des Alltags sondern auch im
Umgang mit den Senioren.

Bis Anna-Victoria Kitz sich Anfang September auf den Weg macht, sind
noch wichtige Voraussetzungen zu erfüllen, so fehlen ihr noch Paten
zur finanziellen Unterstützung. „Aktion Sühnezeichen“ bezahlt
jedem Freiwilligen Anreise, Unterkunft, Verpflegung, ein Taschengeld
und das Vorbereitungsseminar. Vor Ort stellt die Organisation
außerdem einen Ansprechpartner, der den Teilnehmer persönlich
begleitet. Ein Freiwilligenplatz kostet den Verein bis zu 1.500 Euro
im Monat. Neben einem Eigenbeitrag der Familie, soll aus diesem Grund
jeder, der bei „Aktion Sühnezeichen“ mitmacht, 15 Paten suchen,
die ein Jahr lang monatlich 15 Euro oder einmalig 180 Euro als Spende
an die Aktion Sühnezeichen zahlen. Die Patenschaften decken ein
Fünftel der Kosten des Freiwilligenjahres. Jeder Sponsor bekommt als
Dankeschön mehrere Berichte seines Schützlings, in denen er von
seinen Erfahrungen berichtet.

Wer Anna-Victoria Kitz mit einer Patenschaft unterstützen möchte,
kann sich per Email bei ihr melden: anna-victoria.kitz@gmx.de

ASF engagiert sich seit über 50 Jahren für Versöhnung und
Frieden durch internationale Freiwilligendienste auf der ganzen Welt.
Die Organisation will für die Folgen der nationalsozialistischen
Verbrechen sensibilisieren und tritt den aktuellen Formen von
Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung entgegen. Mit ihrem
Hauptsitz in Berlin, bietet ASF pro Jahr 180 Freiwilligendienstplätze
in 13 Ländern an.
 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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