„In Dixie Jubilo“

Atlanta Jazzband gemeinsam mit VoCappella

Rheidt - Der Kirchenchor der evangelischen Kirchengemeinde Niederkassel
„VoCappella“ und die Atlanta Jazzband spielten ein weihnachtliches
Jazzprogramm in der Maria-Magdalena-Kirche

„In Dixie Jubilo“ lautet der Titel des weihnachtlichen
Konzertprogramms, das die Atlanta Jazzband unter Leitung von Klaus
Osterloh entwickelt hat. Eine ganz besondere musikalische Mischung:
Bekannte amerikanische Weihnachtslieder trafen auf alte deutsche
Kirchenchoräle und weihnachtliche Liedern aus vielen Ländern der
Welt. Der swingende Song „Let It Snow“ begegnete dabei „In dulci
jubilo“ ebenso wie „Es ist ein Ros entsprungen“. „In Dixie
Jubilo“ hat die Jazzband bereits mit verschiedenen Chören
eingespielt. In der Maria-Magdalena-Kirche swingte der evangelische
Kirchenchor VoCappella unter der Leitung von Claudia Immer mit den
sechs Jazzmusikern gemeinsam Vor- und Nach-Weihnachtliches.

 „Seit Jahrzehnten spielen wir gemeinsam Musik“, erläuterte der
Bandleader Osterloh und stellte seine Bandmitglieder – oder auch
„Musikanten“, wie er sagte – humorvoll dem aufmerksamen Publikum
vor. Dass die Musiker der Atlanta Jazzband ein eingespieltes Team
sind, war über die ‚Bühne‘ hinweg spürbar. Gegründet 1986 ist
die Band in der „Szene“ inzwischen bestens bekannt. Der
Wahl-Kölner Osterloh entlockte den Gästen in der
Maria-Magdalena-Kirche im Laufe des Abends so manchen Lacher. Er
selbst bläst und sing „lead“ in der Jazzband, für die er etliche
Stücke verfasst hat. Gleich zu Beginn des Konzertabends zeigte er
Meisterliches auf der Trompete, dem Leadinstrument des Dixieland-Jazz.
Bei „In dulci jubilo“ ergänzten die Sänger von VoCappella die
Atlanta Jazzband. Der Chor war bestens eingestellt und brillierte.
Instrumente wie Flöte und Trompete sorgten für festliche Klänge.

Es folgten weitere wunderbar gemeinsam intonierte, weihnachtliche
Stücke in dieser Besetzung wie „Fröhlich soll mein Herze
springen“ und „Stern über Bethlehem“. Claudia Immer, selbst
studierte Sängerin und Gesangspädagogin, zeigte ihr Können als
Sopran-Solistin bei „Maria durch ein Dornwald ging“, das melodisch
von Pianist Georg Derks begleitet wurde. Schön auch das Stück
„Kommet ihr Hirten“ mit virtuosen Flöten-Einlagen von Georg Mayr.
Neben Saxophon, Klarinette und Querflöte spielte er auf einer kleinen
„selbstgebastelten“ Flöte aus Edelstahl, die er bereits mit 15
Jahren während eines Schülerpraktikums gebaut hatte. Für den Beat
und das „Time Keeping“, also das Tempo-Halten, sorgten der
Wipperführter Michael Claudi am Schlagzeug und Kontrabassist Jochen
Schaal. Bandmitglied Bernt Laukamp aus Engelskirchen begeisterte mit
seinem Posaunenspiel und seinem Gesang zu „Let it Snow“.

Das Jazzband-Sextett bezauberte die Zuhörer durch ihr virtuoses Spiel
und einer Reihe origineller Eigenkompositionen. Musikalisch passte ihr
Jazz-Programm und das Klangbild mit VoCappella perfekt zum Abschluss
der Weihnachtszeit. Im Publikum nahmen unter anderem Niederkassels
stellvertretende Bürgermeisterin, Hildegard Seemeyer, und Christoph
Eidmann, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde, Platz. Sie
lauschten dem Dixieland-Jazz, der sich besonders durch viele
Kollektivimprovisationen der Musiker auszeichnete. Instrumente der
sogenannten „Melodiegruppe“ der Band wie Trompete, Posaune,
Saxophon und Klarinette verwirklichten dies. Kontrabass, Klavier und
Schlagzeug sorgten in der Rhythmusgruppe der Atlanta Jazzband für das
„Time-Keeping“ und den typischen Dixieland-Sound, die Betonung der
ersten und dritten Zählzeit.

Auch das Publikum machte begeistert mit: Es wurde spontan zu Soli der
Jazzmusiker applaudiert, rhythmisch geklatscht und gemeinsam mit
VoCappella und der Atlanta Jazzband gesungen. Die ausgeprägte
Improvisationsfreude aller Musiker, das tolle Zusammenspiel zwischen
Jazzband und Kirchenchor und die außergewöhnlichen Ideen für
musikalische Arrangements wurden vom Publikum gefeiert. Ein
melodischer Abschluss der Weihnachtszeit nach Maß.

- Nicola Warnecke