Ein "Wunschkonzert" für Vereine!?
Ausschuss Schulzentrum Nord lädt Vereine ein
Niederkassel - Die Planungen der städtischen Verwaltung und des beauftragten
Architekurbüros fischer+fischer, hks-architekten, waren in den
letzten Wochen so weit gediehen, dass man nun Vertreter der
Niederkasseler Sport- und Brauchtumsvereine zu einer Sitzung des
Sonderausschusses einladen konnte. Ziel sollte sein, möglichst viele
Nutzerinteressen in die Planungen einfließen zu lassen.
Nach Vorstellung der Planung durch das Architekturbüro hatten die
Vereinsvertreter die Möglichkeit, Wünsche zu äußern und besondere
Anforderungen zu konkretisieren.
In sachlich geführten Äußerungen und Dialogen wurde von den
Vertretern der LüRa, des TuS Mondorf und der TTG dargelegt, welche
Voraussetzungen die in ihren Vereinen ausgeübten Sportarten mit sich
bringen. Angefangen von genügend Platz neben den Spielfeldern für
Sportler und Mannschaften, über die Lux-Zahl der Hallenbeleuchtung
bis hin zur Unterbringungsmöglichkeit für die benötigten
Sportgeräte wurde dem Architekturbüro einiges an Hausaufgaben
mitgegeben. Einstimmig wurde die geringe Größe der Umkleiden ebenso
wie die geringe Anzahl der Duschen moniert. Zudem möge man bei der
Auswahl des Bodens beachten, dass er mit Rollstühlen - egal ob beim
Sport oder anderen Veranstaltungen - befahrbar sei.
Der Bodenbelag in der Sporthalle ließ auch die Vertreter der
Brauchtumsvereine wie Grün-Weiß Lülsdorf, Blau-Gelb Niederkassel,
KG Rut-Wiess Ranzel und den Ortsring Niederkassel auf den Plan treten.
Es ist geplant, für allgemeine Veranstaltungen einen zusätzlichen
Boden in Rollen- oder Plattenform zum Verlegen einzusetzen. Da laut
Beigeordneten Carsten Walbröhl eine klare Nutzungsreihenfolge besteht
- es wird eine Schulsporthalle geplant, die auch andere
Nutzungsvarianten bietet - gibt es keine andere Möglichkeit als die
des zusätzlichen Bodens. Weitere Anregungen wie die des Vertreters
des Mandolinenorchesters, einen Veranstaltungstechnniker bei der
Planung einzubinden werden ebenso an die Ausführenden weitergegeben
wie Wünsche nach vielen Stromanschlüssen, Integration der Bühne in
Lagerraum und die Möglichkeiten der Abdunkelung der Halle.Ein etwas
schlechter Beigeschmack zur Planung kam bei den Brauchtumsvereinen auf
als von der Fraktion Bündnis90/Die Grünen gefragt wurde, ob die
Halle denn wirklich für Brauchtumsveranstaltungen genutzt werden
solle. Und ob es tatsächlich keinen anderen Ort für Veranstaltungen
in der Stadt gebe. Vehement wurde dies von Vertretern der KGs und des
Mandolinenorchesters verneint. Seit Jahren jongliere man mit zur
Verfügung stehenden Sitzplätzen und weiche teils bis nach Bonn
aus.Der im Anschluss an die Sitzung auftauchende Unmut und die leichte
Verärgerung der Brauchtumsvereine, die sich bei der Planung
zurückgesetzt fühlten, wurden in den sozialen Netzwerken direkt von
Friedrich Reusch (SPD) und Gereon Busch (CDU) eingegrenzt. Sie wiesen,
ebenso wie der Ausschussvorsitzende Sebastian Koch (CDU), darauf hin,
dass man diese Kritikpunkte engmaschig mit Blick aufs Brauchtum
begleiten werde.
Auch Beigeordneter Carsten Walbröhl bestätigte, dass man bei der
Planung der Nutzungsmöglichkeiten der politischen Entscheidung folge
und es erfahrungsgemäß in der Praxis später keine Probleme gebe.
Viele Sportvereinsmitglieder seien auch Mitglied in Brauchtumsvereinen
und somit gerne bereit, diese durch Überlassung von Hallenzeiten zu
unterstützen. Primär eine Veranstaltungshalle zu planen sei zudem
nicht zielführend. Die für Sporthallen erforderlichen Schwingböden
seien bei Veranstaltungen auf Dauer nicht angenehm in der Nutzung.
Zudem gebe es ganz andere Vorgaben für Veranstaltungshallen, da diese
Böden auch Schwerlasten tragen müssten.
- Irmgard Bracker-Klinkhammels
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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