Mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer?
Ausschuss tagt am 31. Januar

Morgens auf dem Weg zur Schule: Viele Schüler nutzen den Zebrastreifen auf der Mondorfer Pastor-Breuer-Straße. | Foto: Warnecke
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  • Morgens auf dem Weg zur Schule: Viele Schüler nutzen den Zebrastreifen auf der Mondorfer Pastor-Breuer-Straße.
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Niederkassel - „Wir warten immer ab, ob die Autos auch wirklich anhalten“,
schildert der sechsjährige Anton vor dem Zebrastreifen auf der
Pastor-Breuer-Straße in Mondorf. Gemeinsam mit seinen drei Freunden
steht der Erstklässler fröstelnd an diesem Wintermorgen vor dem
Zebrastreifen und geht erst dann in Richtung Schule, als das Fahrzeug
abbremst und wirklich stoppt. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit,
doch die Schüler haben ihre Erfahrungen im Straßenverkehr der
Pastor-Breuer-Straße gesammelt, in der Tempo 50 erlaubt ist.

Weniger Gefahren durch langsames Fahren und weniger Lärm: Dies sind
für die SPD Gründe, sich hier für ein Limit von maximal 30
Stundenkilometern einzusetzen.

Bereits 2015 gab es auf Bundesebene den Beschluss der
Verkehrsministerkonferenz, die Ausweitung von Tempo 30 in
geschlossenen Ortschaften zu erleichtern. „Wir haben die Anregungen
der Niederkasseler Bürger aus Ortsteilbegehungen mit unserem
Landtagsabgeordneten Achim Tüttenberg aufgegriffen“, erläuterte
SPD-Fraktionsvorsitzender Friedrich Reusch. „Mehr Sicherheit im
Straßenverkehr war ein wichtiges Anliegen der Bürger. Wir möchten
jetzt an mehreren Stellen in Niederkassel für mehr Verkehrssicherheit
sorgen.“ Unter dem Motto „Verbesserungen des Miteinanders von
Mensch und Verkehr“ hatte die Verkehrsministerkonferenz entschieden,
Tempo 30 auf Strecken „mit hoher Fußgänger- oder Radverkehrsdichte
bei gleichzeitig erhöhtem Querungsbedarf“ zu erleichtern.

„Das ist für jede Strecke verkehrsrechtlich zu prüfen“,
erläutert Peter Lorscheid aus dem „Arbeitskreis Fahrradfreundliches
Niederkassel“, ein Unterausschuss des städtischen
Verkehrsausschusses. „Klar ist, dass wir in Niederkassel gemeinsam
mehr für die Sicherheit von Fußgängern und Fahrradfahrern tun
können.“

So sollen auf Anregung der Bürger Zebrastreifen ein sicheres
Überqueren der Straßen an mehreren Brennpunkten der Stadt zukünftig
ermöglichen: In Ranzel auf der Porzer Straße in Höhe des
Einkaufzentrums, in Lülsdorf auf der Berliner Straße/Einmündung
Breslauer Straße und in Niederkassel auf der Kölner Straße Höhe
Schellenberg, in Rheidt auf der Marktstraße, Höhe Talstraße sowie
auf der Oberstraße/Ecke Markstraße. Auch sollen an
unübersichtlichen Ein- und Ausfahrten Verkehrsspiegel angebracht
werden: Um Zusammenstöße zu vermeiden sollen diese an den
Einmündungen in Uckendorf, Eschmarer Straße/Niederkasseler Straße
und in Lülsdorf, Wolfspfadchen/Fontanestraße installiert werden.
Für die Meindorfer Straße wurden in der Mondorfer Ortsteilbegehung
Tempo 30-Piktogramme sowie eingezeichnete Parkbuchten angeregt.

Viele Radfahrer fühlen sich auf der hoch frequentierten Mondorfer
Provinzialstraße zunehmend bedrängt. Hier sollen auf Antrag der SPD
wieder Straßenmarkierungen aufgebracht werden, ergänzt um einen
Radfahrerschutzstreifen. Niederkassel hat bislang kein
Radverkehrskonzept – anders als das benachbarte Troisdorf, um
Radfahrer vor dem kontinuierlich wachsenden Autoverkehr zu schützen.
Auch die Ergebnisse des Fahrrad-Klimatest des Allgemeinen Deutschen
Fahrrad-Clubs (ADFC) waren mit einer „3,7“ auf der Schulnotenskala
für Niederkassel 2014 eher mittelmäßig. Im November 2016 konnten
Bürger die Fahrradfreundlichkeit Niederkassels erneut bewerten und
für Politik und Verwaltung so eine wichtige Rückmeldung aus Sicht
der „Alltagsexperten“ geben. 115 Bürger haben für Niederkassel
hieran teilgenommen. „Die Ergebnisse werden wir aber erst im Mai
2017 haben“, schildert Lorscheid, der auch als Ortsgruppen-Sprecher
des ADFC aktiv ist. Viele konkrete Ansätze und Ideen, um Niederkassel
fahrradfreundlicher zu machen, gäbe es. Jedoch müsste dem Fahrrad
mehr politische und planerische Priorität eingeräumt werden u.a. bei
der Entwicklung der neuen Umgehungsstraße, um mehr Sicherheit zu
erzielen und das Fahrrad für Kurz- und Mittelstrecken attraktiv zu
machen.

Die Anregungen zur Erhöhung der Straßensicherheit bringen die
SPD-Politiker in zwei Anträgen in die städtischen Gremien ein.
Beraten werden die Anträge der SPD-Fraktion im Umwelt-, Verkehrs- und
Planungsausschuss der Stadt Niederkassel. (Die öffentliche Sitzung
des Ausschusses beginnt am Dienstag, 31.1., um 18 Uhr im großen
Sitzungssaal des Rathauses, Rathausstraße 19

- Nicola Warnecke

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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